Montag, 21. April 2025

Meerlebnis

Meerlebnis

Meer ist immer wieder ein
Erlebnis das glücklich macht
Das Rauschen über der Ruhe
Der Blick in die Weite wie das
Nur Schwappen der Wellen
An den Strand die sich im
Überall Sand reflektierende
Sonne die wunderbar wärmt
Sind Glück genug sich damit
Vollkommen zufrieden zu geben
Denke ich im Zug nach Berlin
Noch den Sand vom Strand
In den Stiefeln spürend kommt so
Das Meer was noch in der
Erinnerung in meinem Ohr
Weiter rauscht mit nach Berlin
Im inzwischen völlig überfüllten Zug
Diesmal zum Glück mit Sitzplatz

jens tuengerthal 21.4.

Franzistot

Franzistot

Der Vorsitzende des größten Vereins
Für Kindesmissbrauch und Aberglaube
Hat das Leiden am Leben hinter sich
Was für einen achtundachtzig jährigen
Lungenkranken eine Erlösung wohl ist
Nach seinem Aberglauben ohnehin die
Erhoffte Erlösung auf dem Weg ins
Himmelreich also etwas Gutes ist so
Fragt sich der Dichter ob er dazu eher
Beglückwünschen nun soll weil der Tote
Dem Ziel christlichen Seins damit ein
Großes Stück näher kam oder es 
Bedauern soll dass ein Reformer
Was dieser Jesuit der sich auf den
Spuren des heiligen Franziskus sah 
Gerne sein wollte oder dies alles nur
Gerede über eine nicht reformierbare
Chauvinistische Sekte mit genug an 
Schrecklicher Geschichte wieder ist 
Was ich zum Glück überhaupt nicht
Entscheiden muss sondern mich lieber
Zu diesem Thema auch enthalte nur
Denke wie gut dass er es hinter sich hat
Möge sich seine Sekte auflösen damit
Menschen in Freiheit menschlich
Sich endlich verhalten

jens tuengerthal 21.4.25

Lektürentagebuch 21.4.25

Lektürentagebuch 21.4.25

Wieder feinfühlig wunderbar schrieb
Franz Hessel über die Architekturen
Des Augenblicks in Paris und meint
Damit die riesigen Werbeplakate

Wie diese Abbruch und Aufbau
Vor unseren Augen verhûllen um
Überlebensgroß eine neue Welt
Dem neugierigen Blick zu öffnen

Welche Figuren und Szenen sich
Dort für Zeiten des Umbaus uns
Öffnen sie aus der Verhüllung
Eine eigene Welt uns erschaffen

Wer wirbt für was im wechselhaften
Paris das so gerne ganz schnell der
Neuesten Mode folgt wie alle Lücken
Füllt die im irgendwo entstehen

Die Zwischenzeiten füllen dann die
Architekturen des Augenblicks mit
Ganz eigenen Geschichten aus
Nahezu vollkommenen Welten 

jens tuengerthal 21.4.25

Lieblost

Lieblost

Lieblos leben tut viel
Besser als verlorener
Liebe nachweinen

jens tuengerthal 21.4.25

Willkommenerabschied

Willkommenerabschied

Abschied nehmen um
Heimzufahren ist immer
Willkommen danach

jens tuengerthal 21.4.25

Gezwitschert

Gezwitschert

Am Morgen haben
Vögel so früh gezwitschert
Wie wir in der Nacht

jens tuengerthal 21.4.25

Flaneurrealismus

Flaneurrealismus

Der Flaneur steht daneben
Seine Aufgabe ist zu beobachten
Darum gehört er nirgendwo dazu
Was den großen Vorteil hat nie
Partei ergreifen zu müssen wie
Sich überall enthalten zu dürfen
Wie damit auch was viele als
Nachteil empfinden immer
Einsam weil der Beobachter 
Immer Außenstehender bleibt
Dem Misstrauen entgegenschlägt
Glücklich werden kann damit wer 
Gerne für sich bleibt statt Teil von
Einer Menge zu werden die sich 
Lieber selber dafür feiert eine
Gemeinschaft miteinander zu sein
Was der Flaneur nie kann weil er 
Nicht in Beziehung mit jemandem 
Stehen kann als nur Beobachter
Sich lieber von allem enthält
So bleibt er überall ein Fremder
Was die größte Freiheit schenkt
Zum Preis ewiger Einsamkeit

jens tuengerthal 20.4.25

Sonntag, 20. April 2025

Unsterblichkeit

Unsterblichkeit

Unsterblichkeit ist ein großes Thema
Gerade an Ostern schon wieder
Viele streben danach aus Angst vor
Dem Tod als wäre das Ende nicht
Das Beste was das Leben uns bietet
Ginge uns der Tod nicht nichts an
Wie schon Epikur vor über 2000 Jahren
Feststellte dass er nie ist wo wir sind
Also im Leben völlig irrelevant bleibt
Dennoch klammern sich viele noch
An die Idee der Unsterblichkeit als
Wäre dies nicht gegen alle Natur
Bedeutete ewige Unfreiheit die
Wie der fliegende Holländer auch
Leidend an das was blieb gefesselt
Die Ewigkeit ertragen musste statt
Auf das Beste hoffen zu können
Was das Ende immer bleibt warum
Nur wer die Unsterblichkeit auch als
Hoffnung aufgibt Freiheit gewinnt
Der Tod ist die letzte große Chance

jens tuengerthal 20.4.25

Osterspaziergang

Osterspaziergang

In strahlend warmer Sonne
Einen schönen Spaziergang
In einen der ganz seltenen
Hainbuchenwälder hier im
Nordwesten Mecklenburgs
Mit der ganzen Familie die
Noch soweit laufen konnte
Gemacht der uns in einen
Wahrhaft magischen Wald führte
Der zum Urwald wieder wird
Wunderbare Klettenbäume
Den Kindern wie manchen
Der Alten auch bietet was
Den überall sprießenden
Frühling auch sinnlich nah
Wie intensiv fühlbar macht
Entsprechend die Spaziergänger
In frühlingshaft gute Laune alle
Miteinander dort versetzte
Woher auch immer der Brauch
Der Osterspaziergänge stammt
Bei dem das Christentum an den
Emmausgang zweier Jünger denkt
Die das Auferstehungsmärchen der
Maria Magdalena nicht glauben
Der Emmausgang ist für Christen
Ein spiritueller Brauch um dabei
Über eigene Hoffnungen und Zweifel
Nachzudenken also eine Meditation
Im Mittelalter war es noch üblich
Dass alle Gläubigen mit neuen
Kleidern zum Gottesdienst kamen
So das neue Leben zu begrüßen
Was die Natur im Frühling hervorbringt
Der es nicht um ewiges Leben geht
Sondern natürlichen Anfang und Ende
Dabei feiern wir der Natur lustvoll folgend
Das neue Leben als Produkt der Lust
Was viele im Aberglauben vergessen
Wie auch immer war der heutige
Osterspaziergang im Hainbuchenwald 
Ein lustvoll schönes Vergnügen mit
Der manchmal anstrengenden Familie

jens tuengerthal 20.4.25

Osterdasein

Osterdasein

Mit den Worten hier bin ich Mensch
Hier darf ich's sein endet Goethes
Gedicht zum Osterspaziergang das
Beginnt in der vom Eise befreien Welt 
In der sich überall wieder Bildung und
Streben regt was wörtlich gut zum sich
Darin gerne rezitierend findenden
Bildungsbürgertum passt was den 
Frühling so vermeintlich kultiviert
Feiert dabei geht es nur um einen
Jahrmarkt auf dem Groß und Klein
Zufrieden jauchzt was wohl weniger
Um Bildung geht als schlichte Vergnügen
Meint wie Volksfeste sie bieten über
Die sich das gern Goethe rezitierende
Bildungsbürgertum so gerne erhebt
Es geht um Sex nach der Natur
Dabei stellt Faust am Ende fest
Genau dort Mensch zu werden wo
Das Volk zufrieden jauchzt was einem
Ostergefühl ohne Aberglauben und
Auferstehung eher entspricht weil wir
Gerne einfach feiern und Spaß haben
Wenn es nur gebildet genug klingt womit
Am Ende dieser Zeilen sich fragt was den 
Menschen Mensch sein lässt im Kern
Aber vielleicht feiern wir auch einfach
Ohne zu wissen was wir noch sind
Manche werden glücklich damit

jens tuengerthal 20.4.25

Lektürentagebuch 20.4.15

Lektürentagebuch 20.4.15

Ganz kurz aber treffend beschreibt
Franz Hessel im Berliner Notizbuch
Die Begegnung in Berliner Restaurants
Mit Damen aus dem Mittelstand

Über die plüschige Einrichtung kommt
Er auf das Gespräch dreier Matronen
Die nach der Dienstfertigkeit des Kellners
Zu urteilen wohl Stammgäste sind

Wie sie von der Kunst auf das Leben
Kommen sich so teils als antisemitisch
Noch offenbaren welche Schlüsse sie
Erwartungsgemäß wie begründen

Ist herrlich humorvoll beobachtet wo
Das Plädoyer für die Gotik oder die
Antike mit Filzhüten verglichen zeigt
Wie eben doch alles wiederkommt

Das ist höchste Flaneurkunst die
Einfach daneben sitzt um so durch
Wiedergabe der Gespräche gleich
Noch Weltbilder zu beschreiben

Dies tut Hessel ganz Flaneur ohne
Jede persönliche Wertung dafür mit
Feinem Blick für Nuancen die sich
Selbst offenbaren humorvoll dazu

jens tuengerthal 20.4.25

Liebesfeier

Liebesfeier

Liebe zu feiern
Braucht keinen Feiertag doch
Tägliche Übung

jens tuengerthal 20.4.25

Festtage

Festtage

Festtage friedlich
Begehen könnte genug
Freude uns machen

jens tuengerthal 20.4.25

Ostersonntag

Ostersonntag

Wenn Ostersonntag
Sonne am Morgen scheint wächst
Erwartung gleich mit

jens tuengerthal 20.4.25

Samstag, 19. April 2025

Osternacht

Osternacht

Die Nacht der Nächte heißt die
Osternacht in der christlichen
Mythologie warum sie diese
Mit Wachen und Beten verbringen

Hier hoffen sie auf die Auferstehung
Ihres gekreuzigten Herren der am
Karfreitag ans Kreuz geschlagen wurde
Wir alle kennen die Geschichte irgendwie

Sie feiern es als Weg aus der Dunkelheit
Des Todes ins Licht der Auferstehung
Um so den Aberglauben an ein Leben
Nach dem Tode sich zu bestätigen

Als sei nicht das Nichts des Todes
Die allerbeste Aussicht die wir haben
Im Wissen dass alles endet wäre
Friedliche Zufriedenheit möglich

Das Versprechen eines Jenseits mit
Dem das gute Leben erst beginnt
Schenkt eine vermeintliche Hoffnung
Die real nur ängstlich unzufrieden macht

Jedes Jahr gebiert die Natur wieder
Neues Leben in der Natur weil alles
Sein natürlich endlich ist was wir auch
Als GIück zufrieden feiern könnten 

Epilkur lehrte uns keine Angst vor dem
Tod zu haben der uns nichts angeht weil
Wo er ist wir nicht mehr sind und umgekehrt
Das Christentum tut das Gegenteil dafür

Hofft auf eine nur geaberglaubte
Auferstehung zum ewigen Leben
Als sei das Ende nicht Erfüllung
Läge nicht im Nichts alles erst

Dies ohne Götter zu erfinden
Sondern endlicher Natur folgend
In der das Ende Raum für neues
Schafft dem voriges weichen muss

So sollten wir besser den Frühling
Als neues Leben nach dunkler Zeit
Mit Lust und Liebe feiern statt auf
Eine Auferstehung je zu hoffen 

Tod ist Ende allen Leidens damit
Auch gut so und erst dadurch wird
Raum für neues Leben geschaffen
Dem wir so Raum geben können

Die Natur stirbt langsam in dabei
Schönster Form von Herbst bis
Winter damit Platz für neues im
Frühling sich überall zeigt

Nicht Auferstehung zum ewigen Leben
Welch furchtbarer Albtraum wäre das
Noch Wiedergeburt sondern etwas
Ganz Neues darf Raum nun haben

Die Osternacht als Chance für neue
Blüten im Frühling zu feiern ist es was
Verstand und Gefühl in Harmonie mit
Der Natur jedes Jahr feiern kann

jens tuengerthal 19.4.25