Donnerstag, 2. Januar 2025

Lektürentagebuch 2.1.25

Lektürentagebuch 2.1.25

In die Welt des Zauberberg tief
Eingetaucht wo Thomas Mann
Den ernsthaften Entschluss von
Hans Castorp sich künftig um die

Moribunden zu kümmern dazu nutzt
Das Treiben und die Moral im Berghof
Eingehender zu beschreiben von den
Sünden eines Rechtsanwalts etwa

Der nicht nur täglich trinken wie
Spielen ging sondern sogar vom
Masseur auf einer bekannten Witwe
Am Morgen angetroffen wurde

Welche Bildungsschnitzer sich die
Laut dumme Frau Stöhr wieder leistet
Gebildet zu tun aber dabei nichts als
Ihre Dummheit zu offenbaren

Vom epileptischen Anfall des Herren
Popov während einer Mahlzeit der die
Damen in die Ohnmacht trieb und wie
Er danach einfach weiter am Platz aß

Dem bleibenden Eindruck einer gewissen
Liederlichkeit unter denen hier oben den
Solche Ereignisse noch verstärkten wollte
Hans durch seinen Dienst entgegenwirken

Wollte eine feste moralische Burg sein
Auch ohne diese auf das humanistische 
Fundament eines Settembrini zu stellen
Von dem er sich innerlich abgrenzte

Wie sie die sterbende Leila Gerngroß
In Begleitung der Oberin besuchen
Die sie mit einer Hortensie zuvor
Hatten anonym beschenken lassen

Die Ergriffenheit als Hans die Hand der
Sterbenden einen Moment hielt ihrer
Übermäßigen Feuchte zum Trotz
Schafft eine sinnliche Atmosphäre

So spricht auch Leilas Mutter noch
Von einem Flirt für ihr Kind dessen
Krankheit ihr Erbe verschuldete
Was emotional zusätzlich aufwühlte

Diese feine Gratwanderung zwischen
Sexualität mit Anziehung nach der Natur
Und geistiger Sorge aus Trotz ist eine
Der sehr aufmerksamen Beobachtungen

Vor dem Tode wird der so ironische
Zauberberg für kleine Momente ernst 
Aber spielt doch wieder mit dem sexuellen
Der übermäßig feuchten Leila dabei

Kleiner Tod und großer umkreisen sich
Lust und Pflicht reichen sich die Hand 
Dafür empfindet Hans eine ganz tiefe
Moralische Befriedigung noch dabei

Wie gekonnt hier Thomas Mann wieder
Zwischen den Ebenen jongliert ist für
Leserinnen ganz wunderbar zu sehen
Wenn aus Empörung das Gegenteil wird

jens tuengerthal 2.1.24

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