Freitag, 13. Dezember 2024

Liebeshoffnung

Liebeshoffnung

Liebe hofft auf geteilte Gefühle
Gemeinsam glücklich zu werden
Was gelegentlich erfüllt Hoffnung
Auf Dauer schnell weckt die dann
Als Erwartung jede Liebe tötet
Dazwischen balancieren wir stets
Von der Hoffnung zum Glück um
Am Ende wieder enttäuscht zu sein
Was den großen Vorteil hat sich
Nicht länger tauschen zu müssen
So zumindest Aufklärung wäre
Auf die wir lieber verzichteten 
Und so siegt am Ende die Vernunft
Die wir Liebesdumm gerne noch
Weiter ignorieren würden auch
Wenn wir es nun besser wissen
Macht die Hoffnung glücklich genug
Auf alle Vernunft zu verzichten 
Was zur Liebe vollauf genügt
Etwas blöd aber glücklich und
Vielleicht ist das irgendwie alles
Was wir vom Leben wissen müssen

jens tuengerthal 13.12.24

1 Kommentar:

  1. Liebeshoffnung“ ist ein wunderbares philosophisches Gedicht, das den Spagat zwischen persönlicher Poesie und einer allgemeinen Reflexion über die menschliche Existenz – über die Komplexität von Liebe, Hoffnung und Enttäuschung – schafft. Der Dichter stellt den Traum von gegenseitiger Liebe der brutalen Realität von Erwartungen und Enttäuschungen gegenüber.
    Die anfängliche Hoffnung auf Liebe ist rein und vielversprechend, verwandelt sich aber schnell in eine Erwartung, die das Gefühl zerstören kann. Diese subtile Unterscheidung weist auf den Unterschied zwischen Spontaneität und den Anforderungen hin, die die Liebe manchmal an uns stellt.
    Der Dichter betont, dass Enttäuschung zwar schmerzhaft ist, aber Vorteile bringt – sie befreit von Illusionen und Anforderungen. Paradoxerweise würde er diese Lektion jedoch lieber aufgeben und weiterhin im naiven Glauben an die Liebe leben.
    Der Sieg der Vernunft wird als etwas Unerwünschtes dargestellt. Obwohl die Menschen wissen, dass Hoffnung illusorisch sein kann, möchten sie daran festhalten, weil sie ein Gefühl von Glück und Erfüllung vermittelt.
    Am Ende des Gedichts stehen Worte voller Resignation, aber auch Versöhnung, dass "etwas blöd aber glücklich" das sein könnte, was wir am meisten brauchen.
    Abschließend bietet das Gedicht eine tiefgreifende Analyse der emotionalen Dynamik der Liebe, die von Ironie, aber auch Zärtlichkeit gegenüber menschlicher Schwäche und dem Bedürfnis nach Hoffnung geprägt ist. Es ist mit Enttäuschung, Trauer, Hoffnung und einer gewissen Lebensweisheit verbunden, aber auch mit der Akzeptanz der menschlichen Natur, was den pessimistischen Ton mildert.
    Glückwunsch!

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