Lektürentagebuch 11.10.24
Gestern Nacht bevor der Morgen
Graute noch einige Seiten gelesen
Mit Franz Hessel in Paris gewesen
Wie in Hamburg im Zauberberg
Auf den letzten Seiten besuchte
In der Vorschule des Journalismus
Hessel noch einen Jahrmarkt im
Dorf vor Paris und war verzaubert
Mit Begeisterung las ich seine
Beschreibungen der fröhlichen
Menschen auf dem Land wie der
Städter auf Landpartie im Glück
Finde Jahrmärkte eigentlich eher
Gräßlich Volksfeste mit Massen
Die betrunken grölen wie sich an
Vielen Stellen gerne noch drängeln
Zu gräßlicher Musik singend tanzen
Wie sich sonst peinlich benehmen
Als sei das Leben eine Kreuzfahrt
Wie griesgrämiger Abneigung mehr
Mied solche Orte also eher die ich
Als Kind wenn Markt war so liebte
Weil es mir meist zu voll wie zu laut
Dort gewesen ist nichts für Leser
Wie zärtlich liebevoll dagegen der
Blick Hessels auf das Geschehen
Der mich lehrte es anders zu sehen
Als Flaneur von außen voller Lust
Lust an den schönen Momenten
Wie an der Freude der Menschen
Die sich herausgeputzt haben um
Zu sehen und gesehen zu werden
Es ist immer ein Jahrmarkt auch
Der Eitelkeiten wie der Paarungen
Suche nach Zuneigung und Nähe
Wie Freude am kleinen Augenblick
Wie schön kann so etwas mal sein
Als Flaneur und stiller Beobachter
Von außen betrachtet ohne gleich
Ein Teil des ganzen sein zu wollen
Vielleicht sollte ich mal wieder so
Einen Jahrmarkt besuchen statt
Nur darüber zu urteilen wie mir
Gerade eine Geliebte ein Bild
Von sich im Dirndl schickte war ich
Ganz hingerissen auch wenn mir in
Gedanke an Oktoberfeste graust
Sind Damen im Dirndl wunderschön
Vielleicht lohnt manche Schönheit
Sich daran mehr zu freuen als über
Etwas kritisch urteilen zu wollen auch
Wenn das Treiben mir fremd bleibt
Kann immer noch wie Hessel es tat
Nach der Rückkehr nach Paris am
Montmartre im Café Wein genießen
Um dort darüber dann zu schreiben
So kann mehr Toleranz gegenüber
Egal welchem Unsinn der feiert den
Genuss wie die Lust dabei viel eher
Teilen um sich daran zu freuen
So habe ich vom immer liebevollen
Franz Hessel wieder etwas gelernt
Woran ich mich neu freuen kann
Was die Lektüre so dankbar macht
Einige Seiten bis die Augen zufielen
Noch im Zauberberg gelesen der
Noch von Hans heranwachsen in
Hamburg wie seinem Weg erzählt
Wie ein Freund des Großvaters
Genauer der alte Wilms diesem
Rät er solle doch auch Schiffbauer
Werden etwa bei Tunder & Wilms
Dort werde er ein Auge auf ihn
Haben und so studierte Hans
Den Schiffsbau und wollte nun
Nach dem Urlaub dort anfangen
Was ihm mehr lag als so eine
Freiluftkarriere wie sie Joachim
Als Offizier für sich noch plante
Wo ihm doch Arbeit eher fern lag
Doch waren die Verhältnisse des
Ererbten Vermögens nicht so gut
Dass er nicht über Arbeit weiter
Nachdenken noch musste wie
Konsul Tienappel ihm eröffnete
Wenn auch genug um später im
Sanatorium gut leben zu können
Bis alles irgendwann ein Ende hat
Vom Erbe arbeiten oder für Arbeit
Leben um in ihr Erfüllung zu finden
Waren weniger die Alternativen als
Das eben nunmal nötige zu tun
So bleibt Hans durchschnittlich in
Seiner Begabung wie Begeisterung
Doch offen und neugierig dabei aus
Dem nötigen das beste zu machen
jens tuengerthal 11.10.24
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