Samstag, 13. Dezember 2025

Sehnsuche

Sehnsuche

Liebe hat Sehnsucht
Nacheinander fraglich ob
Suche oder Sucht 

jens tuengerthal 13.12.25

Vergänglich

Vergänglich

Alle Natur ist
Vergänglich allein Liebe
Soll ewig bleiben

Ob Liebe darum
Keine Natur mehr ist bleibt
Ewig wohl unklar

jens tuengerthal 13.12.25

Politik

Politik

Politik bleibt ein
Schmutziges Geschäft nur der
Staat lebt noch davon

jens tuengerthal 13.12.25

Liebesnächte

Liebesnächte 

Wie schön sind Liebesnächte
Mit der Liebsten beim Wein
Diskutiert oder Gedichte gelesen
Gelacht gestritten um sich
Wieder zusammen zu raufen
Glücklich miteinander irgendwann 
Dann danach doch einzuschlafen
Fragt sich ob wir das schönste
Der Liebesnächte verschlafen 
Oder genau das zusammen
Also nebeneinander schlafen
Am Ende das schönste war
Wir es nicht verschliefen
Sondern eher erschliefen

jens tuengerthal 13.12.25

Flaneurriesling

Flaneurriesling

Mal wieder auf einen Riesling
Zur Nacht im Crossroads wo
Phil II schnell den Wein brachte
Während Tino an der Bar plaudert

Dies tat er mit Dunja die wieder ein
Besonders schönes Kleid mit Spitze
Heute trägt so wie Roy und anderen
An der Ecke der Bar ein Pärchen 

Oben sitzen zwei Gruppen und zwei
Herren von denen der eine etwas
Korpulent ist während der andere
Lange Haare mit werdender Platte 

Inmitten und dazu feminine Glitzer
Leggings zum Minikleid und sehr
Klobigen weißen Turnschuhen trägt
Mit großer männlicher Brille dazu 

So schaukelt der Abend hier ganz
Langsam in die Nacht und die Musik 
Ist heute ein wenig beatlastig schnell
Was ich geflissentlich ignoriere

Dann kam noch ein Gespräch mit
Maren einer Grundschullehrerin
Über relative Zeit Wahrnehmung
Hannah Arendt und Heidegger 

Quasi im Vorübergehen dazwischen
Was überraschend spannend noch
Weiter griff als ich hier erwartet hätte 
Wie schön noch überrascht zu werden

jens tuengerthal 13.12.1

Freitag, 12. Dezember 2025

Liebeslebenslust

Liebeslebenslust

Liebe lustvoll zu
Leben genügt vollkommen
Als geteiltes Glück

jens tuengerthal 12.12.25

Lebenslust

Lebenslust

Alle Lebenslust
In ein Haiku zu packen
Könnte eng werden

jens tuengerthal 12.12.26

Lebenssinn

Lebenssinn

Leben ist sinnlos
Aber genießen können
Bleibt Perspektive

jens tuengerthal 12.12.25

Lektürentagebuch 11.12.25

Lektürentagebuch 11.12.25

Das 1. Kapitel in Sten Nadolnys
Herbstgeschichte unter dem Titel
Die Fahrt nach Zürich zu Ende
Gelesen und dort angekommen

So fahren Michael Waßmuß und
Bruno Gnadl von Düsseldorf aus
Mit dem ICE nach Mannheim im
Großraumwagen wie von dort dann

Im Abteil gen Zürich erzählen sich
Geschichten was so spannend ist
Wie ein Bundesbahnplan den ja
Manche auch interessant finden

Nadolny charakterisiert so seine 
Beiden Protagonisten damit ganz
Nebenbei auf einer gewöhnlichen
Fahrt der Deutschen Bundesbahn

In Mannheim steigen sie um was
Trotz Verspätung die den Roman 
Fast hyperrealistisch macht klappt 
Kommen nun in ein volles Abteil

Dort treffen sie eine Kunstudentin 
Die ein Buch mit Teppichen betrachtet
Kommen ab Karlsruhe wo es leerer 
Wurde mit ihr etwas ins Gespräch

Diese erstaunt sie mit ihrem guten 
Gedächtnis für Gesichter das sie
Auch beide erkennen lässt die sie
Vor Jahren unabhängig schon sah

Michael bei einer Recherche als er
Aus einer Werft in Flensburg kam 
Bruno in Hamburg im Don Carlos
Als Herzog von Alba beides stimmt

Sie erkannte jedes Gesicht wieder
Warum sie schon für die Kripo auch
Gearbeitet hätte es und so Mörder
Oder andere Kriminelle überführte 

Diese erzählt sie werde wohl im Park
Schlafen ein Hotel könne sie ja nicht
Bezahlen was bei Michael sogleich
Väterliche Retterinstinkte weckte

Gehen in den Speisewagen der nun
Bordrestaurant heißt auf ein Bier das
Dann zwei Wein werden wo sie die
Dunkelhaarige Studentin wiedersehen

Sie erzählt in Andeutungen das der
Junge Mann im Abteil von der Kripo
Sei und sie vor ihm auf der Flucht
Allerdings nicht warum überhaupt

Nach einer etwas skurrilen Flucht
Mit zwei Taxis vor der Michael ihr
Sein Hotelzimmer dort anbot um
Eines dafür mit Bruno zu teilen 

Unterhalten die beiden sich im Bett
Über die Studentin die sich im Hotel
Als Marietta Robusti eintrug worauf
Bruno meinte so heiße sie niemals

Wenn das ihr wirklicher Name wäre
Sei er Giordano Bruno dies wäre der
Name der als Tintoretta bekannten
Tochter Tintorettos gewesen 

Ein falscher Name einer erstaunlichen
Kunsthistorikerin die aus Flensburg
Angeblich kam sich verfolgt fühlte
Die Hilfe zweier älterer Männer sucht 

So beginnt die Herbstgeschichte von
Sten Nadolny wie ein Thriller was auf
Den Dichter sonst eher abschreckend 
Wirkt macht mich hier nun neugierig


Im Tanz mit dem Jahrhundert erzählt
Stéphane Hessel im vierten Kapitel der über den Drôle de Guerre der
Mit der Mobilmachung beginnt

Zu diesem Zeitpunkt ist er noch
Mit Vitia in Griechenland auf der
Suche nach den Spuren der Antike
Deren Erinnerung sich in ihm verklärte

Fein beschreibt er diese erste Reise
Die wie er bei späteren Besuchen
Merkte anders gelaufen sein muss
Als in seiner verliebten Erinnerung

Doch warnt er vor zuverlässigen
Zeugen die nur Träume störten 
Jedenfalls reifte dort der Gedanke
Zu heiraten im Schatten der Weltlage

Dies alles im Juli 1939 führte zu einer
Überstürzten Einschiffung wie dann
Durchquerung des von Militärkonvois
Bereits überfluteten Frankreich 

Zurück wurde er bald eingezogen
Tatsächlich heirateten sie dann im
Rathaus von Saint-Maxien schon
Am 2. November ganz dezent

Allerdings hatte er Vitia gebeten
Helen Bescheid zu sagen als er
Schon im Dienst war und er hätte 
Danach fast dreißig Jahre gebraucht

Diesen Fehler wieder auszubügeln
So das Vertrauen zwischen den zwei
Wichtigsten Menschen in seinem
Leben nur langsam entstehen konnte

In der Zeit als Offiziersanwärter fühlte 
Er sich zum letzten mal so völlig als
Ein normalien wie die Absolventen der 
École normale genannt werden

Bei der Betrachtung des Krieges
Sah er ihn als notwendige Prüfung
Weil seine Regierung zu nachsichtig 
Mit dem Hampelmann jenseits des 

Rheins wie er treffend Hitler nennt
Umgegangen weil sie ihn besänftigen 
Wollten statt ihm wie nötig klar die
Militärischen Schranken zu weisen

Wer wollte nicht an Putin und Trump
Wie die aktuelle Weltlage mit der zu
Lange sozialdemokratischen Naivität
Gegenüber Russland dabei denken

Hessel erzählt von den Erlebnissen
Im Krieg den kleinen Wagnissen
Wie lange nahezu nichts passierte
In diesem Krieg der sich belauerte

Erzählt von seinem Vorgesetzten
Den er später bei der Resistance 
Auch wiedersah wie anderen dann
Kontakten in das Netz des Widerstand

Wie er Helen in den letzten drei
Monaten des Krieges wiedersah 
Die ihn ihre Freundinnen vorstellte
Alle drei prägende Frauen der Kultur

Hélène Hoppenot die als Fotografin
Berühmt wurde und deren Mann
Später Frankreich bei den UN vertrat 
Eine interessante Künstlerin dazu 

Adrienne Monnier und Sylvia Brach
Die ein Paar waren und beide ganz
Berühmte Buchläden und Verlage für
Unbekannte Autoren in Paris führten

Dort verkehrten André Gide wie Joyce
Bei Sylvia in Shakespeare and Comp
Mehr die bekannten Amerikaner alle
Sie waren Institutionen in Paris

Für Adriennes Gazette des Amis des
Livres schrieb er mehrere Artikel die
Er in der Ausgabe 10 vom Mai 1940
Als Einer aus der Armee veröffentlicht

Denke an meinen Großvater der die
Beiden weiblichen Köpfe des
Literarischen Paris persönlich kannte
Ohne zu wissen wie nah wirklich

Spannend erzählt Stéphane noch
Von seiner Feuertaufe die er bei
Rettung seines zuvor vergessenen 
Tagebuchs durch Artillerie erfährt

Wie er dann mit seiner Einheit
Die sich hätte entwaffnen sollen
In Gefangenschaft geriet von dort 
Mit einem Kameraden wieder floh

Dieser hatte schon vom Aufruf
Von General der Gaulle zum
Widerstand für ein freies Frankreich
Gehört und begeisterte ihn dafür

Sie begründeten ihren Ausbruch
Mit der erbärmlichen Qualität des
Essens im Lager also gastronomisch
Wie wunderbar französisch ist das

Denke an die ewigen Diskussionen
Der Brüder in Straßburg beim GO
Welche Region die beste Küche hätte
Ob es eine nationale Cuisine gäbe 

Für Elsässer mit ihrem irgendwie
Zwischenstatus als die deutschesten
Franzosen aber französischsten
Deutschen zugleich schon wichtig

So kam Stéphane Hessel im Lager
Über Gerüchte mit der Resistance 
In Kontakt und wollte nicht zu dem
Ängstlichen Lager Petains gehören

Eine literarisch wie kulturhistorisch
Äußerst spannende Betrachtung
Eines Krieges in dem auch meine
Beiden Großväter noch kämpften

Großartig auch die Brücken die
Hessel immer wieder zwischen
Kultur und Zeitgeschichte zieht
Deren aktiver Teil er auch war

jens tuengerthal 11.-12.12.25


Donnerstag, 11. Dezember 2025

Schattengestalten

Schattengestalten

Sind wir natürlich nur 
Schattengestalten deren 
Größe am Licht hängt das
Je nach Einfallswinkel über
Das Format der Schatten 
Alleine entscheidet ohne 
Dass Inhalte dabei zählten 
Bilden wir unsere Meinung 
Anhand dessen was wir
Auf den Wänden der Höhle
Die wir für das Leben halten
Gerade erkennen können
Müssen wir die Höhle also
Erst verlassen um die
Wahrheit erkennen zu können
Über unseren beschränkten
Natürlichen Horizont noch
Hinaus dabei zu blicken
Oder bleibt die Wahrheit immer 
Erfindung eines Lügners nur 
Der seine eigene Natur vergaß 
Die nie über sich als Schatten 
Hinaussehen kann also nur 
Was obiger Lichteinfall zulässt
Nicht eigene Wirklichkeit je ist
Sind wir natürlich Gefangene
Oder können wir uns aus der
Unmündigkeit befreien indem
Wir den Mut haben zu denken
Braucht es dazu eine Lichtquelle
Jenseits unserer eigenen Natur
Oder genügt ein schau in dich
Völlig alle Welt zu erkennen
Zumindest was sie zusammenhält 
Geistige Erleuchtung zu erlangen 
Die das Sein verstehen lässt
Während die Menschheit grübelt
Ob intelligente Maschinen sie
Künftig ersetzen könnten die aber
Nicht mal einfachste Gefühle haben 
Tut es gut jeden Schatten nur für
Eine Folge externer Lichtquellen
Statt diese für Sinn selbst zu halten 
Vielleicht können wir dann auch
Über unseren Schatten springen
Das Sein mehr als wirklich ist

jens tuengerthal 11.12.25

Liebesstrudel

Liebesstrudel

Im Liebesstrudel
Verlieren sich gern alle
An die Gefühle

jens tuengerthal 11.12.25

Zeitstrudel

Zeitstrudel

Im Zeitstrudel läuft
Alles nebeneinander
Gestern heut morgen

jens tuengerthal 11.12.25

Theorie Praxis

Theorie Praxis

Praktisch bin ich sehr
Dafür nur theoretisch
Leider umgekehrt

jens tuengerthal 11.12.25

Mittwoch, 10. Dezember 2025

Wortzauberer

Wortzauberer

Als Wortzauberer
Zaubere ich mit Worten
Für meine Liebste

jens tuengerthal 10.12.25

Seelenlos

Seelenlos

Seele ist eine 
Aberglaubenserfindung
Freier lebt ohne

jens tuengerthal 10.12.25

Teeliebe

Teeliebe

Tee durchströmt mich warm
Vollkommener Glücksgenuss 
Muss wohl Liebe sein

jens tuengerthal 10.12.25