Dienstag, 16. Dezember 2025

Lektürentagebuch 15.12.25

Lektürentagebuch 15.12.25

Weiter in der Herbstgeschichte von
Sten Nadolny gelesen im 3. Kapitel
Das ich im Morgengrauen schon mit
Der Himmelsscheibe begann

Dort wurde von diesem spektakulären
Fund erzählt der Michael Waßmuß 
Sogleich als Autor inspirierte was der
Autor dieser Zeilen gut versteht

Auch ich fühlte mich von der sehr
Aufregenden Geschichte um den
Schatz zweier Hobby-Gräber gleich
Inspiriert der Schlagzeilen machte

Doch kommt er bald vom Thema ab
Weil Irina die einmal Marietta hieß
Anrief und dabei wieder das Telefonat
Aggressiv unterbrochen wird

Sein Brief wird beantwortet mit einem
Fünf Seiten langen Brief in einer eher
Depressiv wirkenden Kinderschrift
Worauf er anruft und sich verabredet

Beim ersten Besuch im eher etwas
Heruntergekommenen Stadtteil von
Köln ist er schockiert von den dort
Lebensumständen in der Wohnung

Er besucht sie jetzt aus Pflichtgefühl
Mehrfach und will dass sie aus der
Wohnung wegkommt bevor ihr
Mitbewohner aus der Haft kommt

Das nächste Unterkapitel heißt
Auszüge aus Michaels Notizen
Erzählen was er von ihr erfuhr
Sie leidet offensichtlich an PTBS

Polytraumatische Belastungsstörung 
Heißt was die Probleme ausgelöst hat
Er denkt noch über manisch depressiv
Borderliner wie Schizophren nach

Sie ist als Kind und Jugendliche wohl
Mehrfach missbraucht worden von
Einem älteren Vetter was die Eltern
Wussten aber nichts für sie taten

Kam nach der Lesung unmittelbar in 
Die Psychiatrie mit Verwirrung und
Schreikrämpfen ist von dort nach zwei
Monaten irgendwie weggekommen

War bei einer Sekte die sie zeitweise
Versklavte von dort nach Dänemark
In Sicherheit dann wieder zurück ins
Rheinland aber Studium nicht weiter

Lebt von Arbeitslosengeld und die
Miete wird irgendwie bezahlt hat aber
Einen Betreuer der auch riet sie solle
Unbekannt verziehen was klug wäre

Hat Psychotherapie die aber nicht
Barrierefrei wäre darum am Telefon
Nimmt zu wenig Nahrung zu sich
Zitiert für sich den Faßbendertitel

Angst essen Seele auf sie könne
Wichtig und unwichtig nicht mehr
Unterscheiden meint es ginge ihr gut
Anderen ginge es viel schlechter

Kriegsbilder im Fernsehen erschüttern
Sie schwer und sie kann danach nicht
Mehr schlafen ihr Redestrom könnte
Das Weinen das er fürchtet ersetzen

Die Reise von 1998 nennt sie die
Hellsten Tage ihres Lebens mit
Künstlern befreundet die Welt
Erkunden war für sie traumhaft

Sie musste in Venedig untertauchen 
Weil zwei Clans hinter ihr her waren
Er fragt sich was davon stimmt aber
Sie hatte dort einen Attentäter erkannt

Sie war bei der Polizei noch als
Superrecognizer getestet worden und
Hatte  hundert Prozent bekommen 
Verlor aber ein Auge durch Krebs

Im nächsten Unterkapitel das die
Dachwohnung heißt geht es um
Eine neue Wohnung für sie für die
Michael dann bürgt die aber noch 

Saniert und möbliert werden muss
Sie sucht Dinge im Sperrmüll findet
Erstaunlich gutes und er hilft ihr sich 
Einzurichten sie denkt sehr sozial

Ihren Einzelfallhelfer vom Dienst 
Nennt sie den getreuen Eckart
So hieß dieser mit Vornamen
Bald stand ihr Geburtstag bevor 

Es war der 26. und Michael schenkt
Ihr einen Teppich der angeblich vom
Flohmarkt kam tatsächlich aber von
Seinen Großeltern noch verstaubte

Sie erkennt sofort dass es ein echter
Qashqai war ein Nomadenteppich aus
Südpersien mit türkischen Knoten was
Ganz selten wäre er hätte echt Glück

Sie will sich einen Knüpfstuhl holen
Selber Teppiche machen zufällig hat
Er dann einen in Bayern was erfunden
Nur war aber ihr eine Hoffnung gab 

Als sie einen Wein zum Geburtstag
Trinken wollen brechen plötzlich
Die alten Erinnerungen durch und
Sie ist wieder wie gelähmt davon

Michael hatte bemerkt dass Marietta
Wie Irina im Roman wieder heißt auch
Hochsensibel war wie er warum er die
Pflicht sah sich um sie zu kümmern

Er fährt nun einmal die Woche hin
Aber es wird ihm schon auch lästig
Legt sich schon Ausreden zurecht
Sie hätte ja noch ihren Helfer


Stéphane Hessel erzählt fesselnd
Im Tanz mit dem Jahrhundert wie er
Nach Ausbildung zum Navigator über
Tony Mello zum Geheimdienst kam 

Wie dieser Truppe mit dem Namen
Bureau de contre-espionage de
Reseignement et d’action dem BCRA
Anschloss und dort aktiv wurde 

Erfahre von der Bedeutung dieses
Netzes an Spionen in Frankreich für
Den englischen Generalstab deren 
Informationen bei der Invasion halfen 

Genau erzählt Stéphane Hessel hier
Von den vielen Problemen wie auch
Fehlern die Leben kosten konnten 
Der Aussicht selbst dort zu arbeiten

Ein geheimer militärischer Dienst 
Der sich auf seine wichtige Aufgabe
Aus dem Exil vorbereitete um so im
Bündnis mit der Resistance zu wirken

Wie wurden Nachrichten verschlüsselt 
Welche Informationen waren wichtig
Die Deutschen schlagen zu können 
Was vermied unnötige Risiken

Sie hatten hohe Verluste zu beklagen
Teils aufgrund mangelnder Vorsicht
Wie falscher Annahmen bezüglich
Der Zuverlässigkeit alter Dienste

Stéphane Hessel beschreibt das
Alles sehr spannend aber mit der
Zurückhaltung eines Diplomaten
Der lange im Geheimdienst war

So gibt er einen Einblick und
Nennt fast fünfzig Jahre später
Auch einzelne Namen bleibt
Jedoch im Konkreten unscharf

Kein großer Freund von Thrillern
Oder Agentenromanen finde ich
Das auch weniger spannend als
Dem größeren kulturellen Kontext

Ein erst als Erwachsener nominell
Franzose gewordener Deutscher
Dessen Vater als Jude galt wird 
Zum wichtigen Spion im Krieg

Welche Empfindungen hatte er
Gegenüber seinem Vaterland das
Auch sein Mutterland war der sich
Aber zur französischen Elite zählte

Denke an meinen Großvater der
In Kreisen der Resistance bekannt
Wie vermutlich auch gut vernetzt war
Bis er nach dem 20. Juli 1944 dann

An die Ostfront versetzt wurde für 
Den belgische Resistance Kämpfer
Aussagten nach dem Krieg um die
Lügen der Nazis aufzuklären

Er hat darüber nie groß geredet
Auch seine später Aufgabe bei
Der NATO offiziell war er nur ein
Rechnungsprüfer blieb unklar

Manches deutete er mir noch in 
Den Wochen vor seinem Tod an 
Wenn die Großmutter nicht da war
Er einen Schluck Wein bekam

Doch blieb alles immer eher
Ungenau dabei ließ er sich
Auf nichts konkretes festlegen
Blieb seine Rolle dabei unklar

Jahre nach seinem Tod erfuhr ich
Von Straßburger Logenbrüdern
Dass mein Nachname bekannt war
In Kreisen der Resistance irgendwie 

Spannende Fragen auch an einen
Selbst wie im Falle eines Falles im
Krieg reagiert würde wo stände ich
Was wäre mein Wort dann wert

jens tuengerthal 16.12.25

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