Mittwoch, 4. September 2024

Bücherrealität

Bücherrealität

Es soll tatsächlich Menschen geben
Die meinen sie zögen die Realität
Den geistigen Welten der Bücher vor
Was Lesern wie mir unverständlich bleibt

Nichts ist wirklicher für mich als die
Erlesenen Welten in denen ich lebe
Kein Erlebnis kommt mir näher als
Was meinen Geist berührt wie Bücher

Wie belanglos und hohl sind doch
Die Gespräche der meisten die sich
Mit immer gleichen Floskeln dabei
Noch zu überbieten versuchen

Guter geistiger Austausch ist selten
Wenn meist mit Lesern alles sonst
Ist für mich eher entbehrlich doch
Heißt es wir alle bräuchten das

Viele gehen in Bars und Kneipen
Um belanglos zu plaudern was
Dem Flaneur eher fern liegt der
Nur beobachtet und für sich bleibt

Wirklich nah kommen mir nur die
Geistigen Gespräche die sich nicht
In Aberglaube und Esoterik verlieren
Oder anderen unfreien Antworten

Insofern diese eher sehr selten sind
Ziehe ich meist Bücher vor die dann
Zumindest zuverlässig gut unterhalten
Statt mit Geschwätz nur zu langweilen

Doch sind echte Leser die Ausnahme
Um den Platz sehe ich vielleicht mich
Eingeschlossen drei oder vier der
Rest plaudert munter Nichtigkeiten

So wie die Mehrheit gerne in Massen
Auf Volksfeste oder zum Sport geht
Maschinen in Räumen bedient was
Dem Flaneur fremder als alles ist

Finden diese ihre Wirklichkeit gut
Wie mir die Welt der Bücher einzig
Wichtig verglichen dagegen scheint
Die diesen völlig irreal vorkommt

Weiß nicht wie wirklich welche
Wirklichkeit für wen ist aber bin
Sicher in der Bücherwelt immer
Mehr da als in platter Realität je

Durch den Alltag schwebe ich eher
In Gedanken meist woanders außer
Um diesen in Versen zu beschreiben
Finde ich Realitäten eher lästig

Viele unternehmen ständig was
Vermutlich weil sie nichts mehr
Zu lesen haben denke ich der
Damit wieder nichts versteht

Alle störenden Ablenkungen
Sind für Leser nur lästig was
Anderen das echte Leben ist
Kann mir gestohlen bleiben

Selten ist der Gewinn von
Realen Begegnungen auch
Nur annähernd guter Lektüre
Je vergleichbar was keiner zugibt

Nur wer auch geistige Welten teilt
Kann für mich ein Leben teilen doch
Die der meisten sind völlig ungeistig
Weil sie nur im System funktionieren

So bleibt die Realität der erlesenen
Welten für mich wirklicher vor allem
Wichtiger als geistloses Geschwätz
Nur bleibe ich dabei natürlich allein

Gerne geben wir uns für kurze Nähe
Anderen Illusionen hin doch ist dies
Ein hoffnungsloser Versuch immer
In geistigen Welten bleibt es einsam

Je höher wir auf Berge steigen um so
Tiefer wir in Höhlen eindringen desto
Weniger werden wir auf andere treffen
Hier ist Einsamkeit ein Gütesiegel

Wie gut ist es diese mit immer genug
Büchern zu teilen die näher kommen
Als die meisten Menschen Lesern je
Lesekreise sind so möchtegern bloß

Die Einsamkeit mit Büchern als Leser
Wie eine große Gemeinschaft auf
Geistiger Ebene genießen genügt
Vollkommen glücklich zu bleiben

Finde alles Glück in Büchern immer
Mit anderen eher ganz selten mal
Einen Hauch für kurze Momente
Dennoch behaupte ich das Gegenteil

Dies zu wissen und dabei über sich
Wie die Anpassung an den sozialen
Druck der Masse lachen zu können
Macht die Bücherrealität noch schöner

jens tuengerthal 4.9.24

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