Dienstag, 12. November 2013

Laborwerte

Wir hatten uns ewig nicht
Gesehen weiß gar nicht wie
Lange es her ist wohl Jahre
Du warst noch im Studium
Während ich versuchte mein
Erstes Start up aufzubauen
Bei Banken um Kredite
Bettelte und du mir dauernd
Vorhieltst wie ich denn mit
Denen überhaupt rede wo
Wir doch noch gemeinsam
Gegen die demonstriert
Hätten du warst eben noch
In einer anderen Welt

Dann trennten sich unsere
Wege von Ferne nur hörte
Ich noch was aus dir wurde
Bestes Examen Promotion
Veröffentlichungen in Nature
Angebote aus aller Welt
Du hast dann einige Jahre
In Kalifornien geforscht
Wir hörten nichts mehr
Voneinander

Nun hattest du einen Ruf
An dies renommierte Institut
Bekommen als Direktor
Forschtest du zu neuronalen
Netzwerken und ich sollte
Dich mal dort besuchen
Wolltest mir alles zeigen
In aller alter Freundschaft

Nun war ich da du aber nicht
Seist aufgehalten worden
Bei einer Konferenz mit den
Geldgebern deines Instituts
Hatte die schöne Assistentin
Lächelnd verkündet und sie
Bat mich doch zu warten
Du freutest dich ja so
Erzählte sie mir und ich
Staunte ein wenig ihr wart
Also wohl vertraut und ich
Fragte mich was sie wohl
Noch alles schon über mich
Wusste die große Schöne
Die einen weißen Kittel trug
Bis oben geschlossen

Setzte mich auf einen der
Stühle die ein wenig nach
Der Zeit aussehen in der
Dieser Betonbau entstand
Wir kleine Kinder waren
Universität halt geht alles
Langsam denke ich vor mich
Hin als die Assistentin kam

Da sah ich auf dem Schild
Auf ihrem Kittel sie war
Keine hübsche Dame am
Eben Empfang oder aus dem
Labor gar deine Sekretärin
Die Professorin war deine
Stellvertreterin was mich
Etwas beruhigte warum
Sie von mir wusste aber
Zugleich auch unruhig
Machte sie wusste mehr
Als ich war mir überlegen

Sie fragte mich ob ich was
Trinken wollte einen Tee
Oder ein Wasser und schon
Überlegte ich ob du ihr wohl
Erzählt hattest ich könne
Kaffee nicht ausstehen

Sie tat dies vertraut ohne
Auch nur sie oder du zu
Sagen als sie das Staunen
In meinen Augen sah lachte
Sie wirklich bezaubernd
Nannte deinen Vornamen
Und dass du ihr erzählt
Hättest wir sein ja beide
Teetrinker

Beruhigt die Dinge endlich
Zu verstehen nahm ich gern
Einen Tee und die ziemlich
Junge Professorin ging ihn
Zubereiten entschuldigte
Sich noch da ein guter Tee
Eben seine Zeit bräuchte
Zwinkernd im weggehen
Schon sagte sie aber wir
Verstünden uns schon

Ihr Kittel mit dem hohen
Kragen hoch geschossen
Zeigte ihre Figur als sei er
Auf Maß gearbeitet dabei
Knielang mit unsichtbarer
Knopfleiste im Rücken
Der unterste Knopf stand
Offen um sich freier zu
Bewegen und seltsam
Dachte ich ihr nachblickend
Sah ich ihren Rock nicht
Vermutlich war dieser kurz
Außergewöhnlich kurz für
Diese Jahreszeit aber gut
Wollte ja dich besuchen
Nicht deine Stellvertreterin

Blätterte während sie im
Labor den Tee kochte oder
Zumindest in Richtung
Labor verschwand in den
Zeitschriften auf dem Tisch
Nature und medizinische
Zeitungen sicher spannend
Aber ich hatte nicht wirklich
Eine Ahnung von diesen
Sachen und schaute drum
Zur Beschäftigung Bilder in
Diesen an

Als sie wieder kam hatte
Sie ein Tablett in der Hand
Mit Kanne und zwei Tassen
Wollte sie mir Gesellschaft
Leisten fragte ich mich nun
Ein wenig erstaunt

Tatsächlich stellte sie beide
Tassen auf den Tisch setzte
Sich zu mir wobei natürlich
Wie in schlechten Filmen
Oder billigen Geschichten
Ihr Kittel ein wenig zu weit
Nach oben rutschte doch
Schaute ich dezent weg
Die Dame war schließlich
Deine Stellverterin eine
Vermutlich längst bekannte
Forscherin und ich dachte
Wie ahnungslos ich doch
Wäre in deinem Fach

Wollte nicht zur Last fallen
Sagte ihr sie müsse sich
Von mir nicht stören lassen
Hätte doch vermutlich viel
Wichtigere Dinge zu tun als
Mit dem Sandkastenfreund
Ihres Kollegen zusammen
Tee zu trinken

Da setzte sie sich aufrecht
Schaute mich aus großen
Augen an und ich fürchtete
Aus ihrem erstaunten Blick
Sie würde nun ganz Frau
Antworten wenn sie mich
Störe könne sie auch gehen

Was fragte ich mich wollte
Diese Wissenschaftlerin von
Mir wissen würde sie mich
Über dich ausfragen was
Sollte ich nur sagen es war
Fünfzehn Jahre her oder so

Doch sie lachte nur
Mich an und über diesen
Absurden Vorschlag
Fragte mich ob mich die
Forschung interessiere beim
Blick auf die Zeitung in
Meinem Schoß brennend
Antwortete ich nur verstehe
Ich nichts davon und wenn
Sie mit mir nicht einen
Idiotenkurs machen wollte
Sollten wir lieber über den
Tee sprechen

Sie sah mich an
Einen Moment zu lang
Aber ich hörte auf mich zu
Wundern fragte mich lieber
Wie alt diese Professorin
Wohl sein mochte
Sie sah aus wie höchstens
Dreißig aber das konnte
Doch nicht sein als schon
Stellvertretende Direktorin

Sie riss mich aus meinen
Gedanken mit ihren Worten
Lieber würde sie mit mir
Über meine Lyrik sprechen
Da könne sie noch etwas
Lernen und eigentlich hätte
Sie lieber Literatur als nur
Medizin studiert und wieder
War ich stumm vor Staunen

Sie kannte nicht nur meine
Vorliebe für Tee sie wusste
Auch dass ich ein wenig
Dichtete - nichts besondres
Nur ein Blog mit einigen
Leserinnen aber woher
Wusste sie das kannten wir
Uns doch überlegte ich noch
Hatte ihren Namen noch nie
Gehört war ich sicher

Sie hatte wohl die großen
Fragezeichen in meinen
Augen gesehen und ihr
Lächeln wurde zu einem
Lachen was mich völlig
Verwirrte ihr sichtbar nun
Nicht mehr zufällig mittig
Verrutschter Kittel tat ein
Übriges mich nervös zu
Machen schnell schaute
Ich weg wie ein Schüler
Der sich erwischt glaubt
Wenn er der Lehrerin unter
Den Rock schauen wollte
Und immer noch hatte ich
Nichts von einem Rock
Gesehen nur den Ansatz
Der Strümpfe an Strapsen

Staunte und fragte mich was
Die anderen in diesem Labor
Wohl trugen ob mein Bild
Von Naturwissenschaftlern
Nicht doch eher weltfremd
War als diese angeblich

Um nicht länger dumm sie
Anzustaunen auch wenn sie
Es wohl genoss fragte ich
Das dümmste was Mann
Nun fragen konnte ob wir
Uns kennen und fürchtete
Schon die Antwort
Wieder lachte sie warf den
Kopf mit dem langen Haar
Zurück und meinte
Klar sie sei Anna Blume

Anna meine langjährige
Virtuelle Muse mit der ich
Mir in Versen die heißesten
Abenteuer geschrieben hatte
Die mir jedes Detail ihres
Körpers beschrieben hatte
Wie ich ihr meinen der sie
In so vielen Stunden überall
Wenn auch nur in Worten
Lustvoll genommen hatte
Anna ist Medizinerin das
Hatte ich schon geahnt aber
Sie war einem Treffen stets
Ausgewichen hatte mir nie
Bilder von sich geschickt
Oder ihr Identität offenbart

Du bist Anna stotterte ich
Mehr als ich redete und sie
Lächelte ja und sie freue
Sich sehr aufgrund ihrer
Stellung hätte sie nie offen
Im Buch der Gesichter
Auftreten können es gäbe
Zuviel männliche Neider

Berührte ihre Hand
Schaute ihr tief in die Augen
Schon wieder zu kitschig
Aber war so und gleich
Würden wir uns küssen
Dachte ich da stand sie auf
Ging zur Tür zog einen
Schlüsselbund aus ihrem
Kittel und schloss ab
Ließ mich keinen Moment
Aus den Augen während
Ihre Hände hinter ihrem
Rücken verschwanden
Mit einem Ruck öffnete sie
Die verborgenen Knöpfe
Streifte den Kittel ab unter
Dem sie nichts als diese
Wäsche trug und kam näher

Sonst hatte ich immer uns
Beschrieben was passierte
Regie geführt auf unserer
Virtuellen Bühne nun drehte
Sie es um und ich staunte
Wie mir geschah

Sie stand vor mir beugte
Sich zu mir herunter
Sollte ich sagen ließ sich
Zu mir herab frage ich mich
Egal was gefolgt wäre
Ahnen wir beide

Doch es kam nie dazu blieb
Unberührt eine Liebe zu den
Worten denn genau in dem
Moment kamst du herein
Aus deinem Zimmer
Was sie nicht abschloss
Es ist nichts passiert
Nur im Kopf und in Worten
Du weißt ja wieviele virtuelle
Geliebte ich als Musen habe
Natürlich ist Anna eine ganz
Besondere gewesen aber
Nun hätte ich gewusst
Bestimmt hätte ich nie
Aber ich wusste ja nichts
Nein ich möchte ihr keine
Schuld geben habe sie
Mit meinen Worten wohl
Erschrieben oder verführt
Sie kann auch nichts dafür
Es war doch schon lange
Vor deiner Zeit
Eurer meine ich
Nun weißt du es
Das ist alles
Sonst nichts
Und ja
Es ist jetzt so
Wird Zeit zu gehen glaub ich
jt 12.11.13

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