Lustsklaven
Ist die Lust das höchste Glück
Nach dessen Befriedigung wir
Streben um glücklich zu leben
Oder der Beginn der Sklaverei
Unterwerfen wir uns den Trieben
Über alle Vernunft um dann als
Dumpfe Triebwesen zu verkehren
Wie lächerlich wäre dieses Sein
Was jede Verständigung durch
Brunftlaute ersetzt die Kultur
Der Sprache stöhnend erledigte
Wohin verführt uns das noch
Kann ein Glück ohne Freiheit
Was sich den Trieben unterwirft
Je menschlichen Wert haben
Oder ist Sex unsere Brücke
Zur Natur und zum Tier was
Stärker als alles Bewusstsein
Noch gierig nach mehr in uns
Haust wie ein mächtiger Diktator
Ist die befriedigte Lust es wert
Alle Kultur für nur ganz kurze
Sekundenbruchteile aufzugeben
Es viehisch richtig geil zu finden
Vermutlich ist es noch so auch
Wenn Aufklärung und Vernunft
Von befreiter Unmündigkeit reden
Sind wir im Kern doch fern davon
Dann ist es müßig sich noch
Zu fragen was an Freiheit die
Sklaverei der Triebe uns raubt
Weil es unserer Natur wäre
Eine ziemlich feige Begründung
Die schwachen Charakter offenbarte
Statt Verantwortung zu übernehmen
Natur als schuldig halt benennt
Vielleicht aber ist es zumindest
Ein Fortschritt es zu erkennen
Künftig verantwortlich zu werden
Aber Hoffnung besteht wenig
Erfahrung lehrt wir werden es
Stets wieder treiben um so die
Große Sehnsucht zu stillen
Nennen es geile Natur dabei
Wir sind vielleicht nicht mehr
Jene die so dies.lassen dafür
Den Trieb mit Glauben kastrieren
Einer noch größeren Sklaverei
Am Ende geht es ja doch immer
Nur um das eine und also die
Lust die nach Befriedigung strebt
Mehr waren wir alle noch nie
So verkaufen wir unsere Gunst
Meistbietend.auf dem Jahrmarkt
Der sexuellen Eitelkeiten die laut
Nach Bestätigung ständig rufen
jens tuengerthal 15.12.24
Das Gedicht „Lustsklaven“ ist ein reflektierender Text über die menschliche Natur, insbesondere über den Einfluss sexueller Triebe auf das menschliche Leben.
AntwortenLöschenDer Dichter denkt über die Grenze zwischen Freiheit und Versklavung durch Instinkte nach.
Das Gedicht zeigt den Kontrast zwischen Vernunft und Instinkt. Der Dichter stellt die Frage, ob es unserer Natur entspricht, Impulsen nachzugeben, oder ob es eine Form der Versklavung ist, eine Degradierung des Menschen auf die Ebene von „
„triebwesen“ – ein ausschließlich durch Trieb angetriebenes Wesen.
Der Text zeigt den Konflikt zwischen Kultur, verstanden als zivilisatorische Errungenschaft, und der rohen Kraft biologischer Triebe.
Die ethische Botschaft des Gedichts ist die Anregung, dass der Mensch seine Instinkte erkennen sollte, um nicht ihr Sklave zu werden.
Dieses zutiefst philosophische Gedicht, das die Grenzen zwischen Instinkt und Vernunft auslotet, ist voller existenzieller Zweifel und Kritik am menschlichen Verhalten: Obwohl wir nach Freiheit streben, sind wir oft Sklaven unserer Natur – wir bleiben unter dem Einfluss unserer Triebe und können es nicht vollständig befreien.
Großes Lob für die philosophische und kritische Stimme des Dichters zu existenziellen Ängsten!