Samstag, 18. Mai 2024

Welterlesen

Welterlesen

Manche laufen durch ferne Länder
Etwas über diese zu erfahren dabei
Zerstören sie mehr als sie sehen
Sind Teil einer lästigen Horde nur

Orte die ich gesehen haben muss
Gibt es nicht mehr in meinem Leben
Dafür unendlich viele die ich mir in
Einem Leserleben erlesen habe

Länder Welten Orte Räume Zeiten
Alles durchquerte ich lesend schon
Nahm es mit der Lektüre in mich auf
Lebte zeitweise auch in Syrien

Las von Märkten und Städten die es
So längst nicht mehr gibt konnte den
Zauber des Orients ohne seinen Fluch
In Ruhe im Sessel hier genießen

Reiste lesend durch China teils mit
Staunenden Europäern dann wieder
Aus chinesischer Feder sogar um
Diese auch Teekultur zu verstehen

Durch das Weltall reiste ich einst
In den Sterntagebüchern von Lem
Mit Georg Forster reiste ich um die
Welt wie an den Niederrhein noch

Bei letzterer Reise war noch der
Junge Alexander Humboldt als
Reisebegleiter mitgekommen dessen
Reiseberichte mir Südamerika zeigten

Mit Montaigne ritt ich von seinem
Schloss über Deutschland nach Rom
An der Seite Heinrich Harrers wie
Sven Hedins ging es nach Tibet

Goethe nach Italien begleitet auch
Wenn früher selbst dort gewesen
Käme es mir fast absurd heute vor
Die Bibliothek dafür zu verlassen

Es ist eine erlesene Welt großer
Ihre Reisen beschreibenden Autoren
Glücklich sich dafür Zeit zu nehmen
Habe ich die Welt längst mir erlesen

Wenn ich Lust auf Paris habe ziehe ich
Einen Band der intrigenschwangeren
Tagebücher der Brüder Goncourt aus
Der Sammlung und fühle genug davon

Große Reisende der Antiken machten
Wohl den Anfang der Sammlung die
Eine erlesene Welt mir erschloss
Denke ich etwa an Odysseus

Auch der Zauberberg beginnt als eine
Reise nach Davos wo ich einst noch
Skifahren lernte als ich noch diesem
ÖKologisch eher zweifelhaften Spaß

Ohne schlechtes Gewissen nachgab
Weil es so geil war während ich heute
Lieber Hans Castorps Schneeerlebnis
Lese statt selbst darin zu stecken

Wie mit Musil in das Österreich der
Späten Kaiserzeit dazu was eine ganze
Welt an Geschichten in sich trägt von
Roth bis Zuckmayer und viele mehr

Orte die ich lesend erreiche liegen
Dem Leser und Dichter viel näher
Als die zu denen ich lästig fuhr um
In einer Masse dumm rumzustehen

Kenne Venedig schon lange aus den
Tagebüchern Casanovas wie vieler
Anderer literarischer Quellen bei denen
Der Tod in Venedig nicht fehlen darf

Mit Massen dorthin fahren wie sich im
Gedränge noch durchwühlen statt in
Ruhe darüber zu lesen ist für eher
Schlichte Gemüter ein Vergnügen

Genieße es mir die Welt viel mehr
Erlesen zu erschließen dann ganz
Exklusiv im Luxus meiner Bibliothek
In egal welcher Zeit dort zu sein

Es sind genug Menschen gereist
Fand jede unnötige Fortbewegung
Schon immer eher lästig ist etwas
Für Nomaden nicht für Kulturwesen

Will ich wissen wie es irgendwo ist
Kann ich in der Bibliothek darüber
Berichte Geschichten und mehr lesen
Habe am schönsten Ort die Welt zu Gast

Erlesene Welten sind für mich die
Vornehmste und schönste Art zu
Reisen für Kulturmenschen während
Nomadische Banausen noch reisen

Es ist egal was dabei wem besser tut
Ob die erlesenen Welten vornehmer sind
Da sein nur für schlichte Gemüter das
Sich hinlegen noch ersetzen muss

Solange keine Form zu leben der anderen
Schadet wie deren Grundlagen zerstört
Mögen alle nach ihrer Fasson von mir aus
Auch selig werden und bleibe ich hier

Insofern es leider im Klimawandel noch
Anders ist und Reisen mehr zerstört als
An geistigem Gewinn nicht bringt wäre
Eine Änderung überlebensnotwendig

Sich die Welt erlesen ist der beste
Ausstieg aus der Droge Reisen die
Nur schlichtes Gemüt wie zu wenig
Phantasie offenbart und zerstört

Wo all dies unschädlich möglich
Werden sollte irgendwann möge
Jede nach ihrer Fasson selig werden
Wer schreibt der bleibt lieber

jens tuengerthal 18.5.24

Bücherbeziehung

Bücherbeziehung

Kann ich Bücher wirklich lieben
Wie ich es gerne von mir sage
Der ich in einer Bibliothek lebe
Die klein aber fein für mich ist

Finde Beziehungen meist eher
Schwierig weil alle Erwartungen
Gefühle erwürgen wie mich infolge
Langsam grausam ersticken lassen

Zu Büchern lebe ich mein Leben lang
In einer engen liebevollen Beziehung
Sie trösteten wühlten auf und ließen
An Gedanken die ihnen folgten wachsen

Lebe mit Büchern in denen ich nach
Laune lese um unsere Zweisamkeit
Als Akt der Zuwendung zu genießen
Will sie so wenig erledigen wie Geliebte

Viele lesen wie sie leben und sehen es
Als eine Art fernsehen mit Buchstaben
Sie wollen unterhalten werden dabei
Sind keine Leser sondern Buchbetrachter

Manche Thriller oder Krimis schreien
Danach fertig gelesen zu werden ohne
Mehr zu bieten als Unterhaltung dabei
Die als völlig egal wieder verweht

Solche Druckwaren sind für Leser wie
Zeitungen schnell erledigtes Altpapier
Was nur dem raschen Konsum dient
Der denen die Bücher lieben fern liegt

Habe eine Beziehung mit meinen Büchern
Die nicht erledigt werden soll oder gar
Enden muss weil beendet sondern ein
Leben lang genossen werden darf

Keine Eile Bücher gelesen zu haben
Werde nie alle um mich in meinem Leben
Ganz gelesen zu haben aber ich habe ein
Leben und eine Liebe mit ihnen geteilt

Verbrauche und konsumiere keine Bücher
Sie sind Mitbewohner meines Seins was
Mal mehr mal weniger Nähe bringt also
Eine lebendige Beziehung auch ist

Dabei gibt es auf und ab was dann
Weniger lauten Streit als ein stilles
Zur Seite legen zur Folge hat bis
Wir einander anders betrachten

Mit schlechter Literatur oder sonst
Massenware wurde ich nie warm
Eine enge Beziehung braucht auch
Den ästhetischen Reiz dazu

Liebe gebundene schöne Bücher
Bunt bedruckte Taschenbücher
Werden nur im Ausnahmefall dann
Mit ganz spitzen Fingern gelesen

Warum ich etwa den großartigen
Leoparden von Lampedusa noch
In peinlicher Taschenbuchausgabe
Stehen habe hat historische Gründe

In Gedenken alter Freundschaften
Kann die Liebe sich einiges erlauben
Was ausnahmsweise toleriert wird
In der sonst gebundenen Bibliothek

Was ich so tief in mich lasse wie
Gute Bücher eindringen muss mir
Gefallen und sich gut anfühlen wo
Diese Nähe fehlt wird nicht gelesen

Glaube inzwischen ich kann Bücher
Wirklich lieben wie mit ihnen in einer
Glücklich harmonischen Beziehung
Ohne auf ein Ende zu hoffen leben

Dass Bücher keine Menschen sind
Vor allem auch keine Frauen die ich
Sonst mit Lust und Leidenschaft liebe
Könnte mehr Grund als Hindernis sein

Zumindest hatte ich noch zu keiner
Eine so lange harmonische Beziehung
Wie ich mit der Bibliothek seit ich
Als Teenie Büchersammler wurde

Bücher haben mich nie enttäuscht
Noch je getäuscht oder verletzt was
Nicht meine Literatur ist wird nicht
Weiter gelesen und verliert sich

Alle Bücher die ich liebe leben mit mir
Sind keine Lebensabschnittsgefährten
Für zwischendurch mal netten Sex
Sondern bleiben ein Teil von mir

Weiß nicht ob sich das irgendjemand
Vorstellen oder nachvollziehen kann
Ist ja auch nur mein Bücherleben in
Der ganz eigenen Bücherwelt

jens tuengerthal 18.5.24

Liebeskochen

Liebeskochen

Liebe geht durch den Magen
Behauptet der Volksmund dem
Mit Misstrauen zu begegnen
Meistens vernünftig erscheint

Was alle sagen wird durch die
Masse nicht richtiger sondern
Nur noch peinlicher auch wie
Diktatoren hier genug bewiesen

Bin mir dabei auch nicht sicher
Ob kochen wirklich der Sex des
Alters ist der die Lust aufeinander
Mit Essen anstatt dann ersetzt

Nötig wenn nichts mehr steht
Oder sonst uns wohl ergeht
Wäre ein Ersatz immer weniger
Als was wirklich sein könnte

Sicher aber bin ich mir dass
Zusammen kochen etwas
Ganz sinnliches ist was eine
Lust an sich schon sein kann

Wo das Ergebnis zusätzlich
Noch ein großer Genuss wird
Geht die Liebe sicher auch
Durch den Magen gelegentlich

Doch wichtiger als der Konsum
Selbst gekochter Leckereien ist
Die Lust an geteilter Zubereitung
Sich etwas Gutes zubereiten

Ein gutes großes Essen macht
So satt dass es jede Lust danach
Eher erledigt als noch potenziert
Kochen macht lustvoll hungrig

Zubereitung mit Liebe wie sich
Dabei liebevoll nah zu sein ist ein
So sinnlicher Genuss dass egal wird
Ob wir es oder uns dann vernaschen

Sich voller Lust und Liebe darauf
Zu freuen kann Genuss genug sein
Das Liebesleben zu genießen was
Manche Wunder noch bereithält

jens tuengerthal 18.5.24

Lustlehren 060

Lustlehren 060

Wie lange braucht guter Sex
Überlege ich und weiß doch
Dieser hat keine Zeit mehr
Weil dabei nichts sonst zählt

Große Liebhaber sind immer
Augenblickskünstler die sich
Ganz in den Moment begeben
Ihn voller Lust zu genießen

Wer miteinander schweben kann
Verliert Raum und Zeit dabei um
Im Augenblick wie jenseits davon
Befriedigt glücklich zu sein

Viele Umstände erzeugen noch
Zeitdruck dem wir dann folgen
Ordnungsgemäß zu funktionieren
Mit maximalem Lustverlust auch

Wer noch denkt oh Augenblick
Verweile doch hatte noch keinen
Guten Sex der alles ergreift weil
Dann alle Uhren stehen bleiben

Sich ungeachtet aller Gesetze
Von Schwerkraft und Zeit ganz
In die Ewigkeit des Augenblicks
Fallen zu lassen ist die Kunst

Das Schweben miteinander wie
Die Sekunden des Höhepunkts
Sind nicht messbar noch was in
Welcher Reihenfolge vorkommt

Wer danach von sich sagen ich
Bin Gekommen um zu bleiben
Wie einfach selig weiterschwebt
Hat alles nur mögliche erreicht

Alle die beim Sex auf die Uhr
Schauen oder an sie denken
Machten besser anderes weil
Das Schönste keine Zeit hat

Dann kann alles ganz schnell
Gehen oder stundenlang dauern
Es ist völlig egal weil alles gut so
Miteinander jenseits der Zeit ist

Wer es wagt sich auf die Kunst
Des ewigen Augenblicks ganz
Einzulassen kann ihn genießen
Wie darin wahre Wunder erleben

Auf der Suche nach verlorener Zeit
Verliere ich diese im Unendlichen
Ohne einen Augenblick je ganz
Voller Lust genießen zu können

Lieber schwebe ich darum durch
Die schönsten Momente um dabei
Alle Zeit ganz zu vergessen egal
Wie lange diese dann dauern

Guter Sex kennt also keine Zeit
Dauert hoffentlich eine Ewigkeit
Die gefühlt nie endet weil so alles
Was sein kann im Augenblick ist

Sekundenbruchteile nur eines
Geteilten Höhepunktes gäbe ich
Für ein Leben immer wieder gern
Kein Tod wäre schöner als der
Kleine gemeinsam

jens tuengerthal 18.5.24

Leselust

Leselust

Lust am Lesen wächst
Seite für Seite weiter
Gebucht zu werden

jens tuengerthal 18.5.24

Liebesbeginn

Liebesbeginn

Wann beginnt Liebe
Mit Sicherheit darin erst
Oder nach Gefühl

Wenn wir es sagen
Ohne Angst zu verlieren
Gäbe es keine

jens tuengerthal 18.5.24

Teestart

Teestart

Den Tag beginnen
Mit einer Tasse Tee macht
Dankbar zufrieden

jens tuengerthal 18.5.24

Dankbarkeitsglück

Dankbarkeitsglück

Liege nach einem Riesling
Wie einer Runde um den Platz
Wo vor den Bars das Leben tobt
Dankbar mit Tee in meinem Bett

Freute mich schon als ich dort
Vorbeilief auf die Ruhe in meiner
Kleinen Bibliothek wie schön ist
Es doch hier alles zu haben

Wenige Meter vor meiner Tür
Tobt das Leben die ganze Nacht
Hier finde ich Ruhe mit Büchern
Habe die Wahl was ich will

Noch als Flaneur viele Eindrücke
Gesammelt beobachtet gelauscht
Manchmal auch gestaunt um nun
Zufrieden dankbar für mich zu sein

Wollte nicht immer nur hier sein
Doch der Wechsel lässt beides
Nebeneinander stehen wie dabei
Für sich schön und gut sein

Genieße nach vielen Eindrücken
Die Stille um mich und bleibe
Doch dankbar beides zu haben
Ohne sich für eines zu entscheiden

Bleibe egal wo immer für mich als
Einsamer Wanderer in geistigen Welten
Der alles um sich nur beobachtet
Lieber noch beschreibt als teilnimmt

Nicht um sich über was im Faust
Volkes wahrer Himmel genannt
Zu empören sondern lieber voller
Dankbarkeit Welten zu wechseln

Jede Bar hat ihre Stammgäste
Wir grüßen uns freundlich wie
Alte Bekannte manchmal auch
Mit vertrautem Lächeln sogar

Dankbar daneben zu stehen statt
Auf Volksfesten zu grölen ist genug
Glück für den Dichter der dafür die
Welten auch gerne mal wechselt

Beides zu haben ohne an eines
Allein gefesselt zu sein dafür sich
In geistigen Welten wohlfühlen die
Ein Universum mir sind ist genug

Rückzug in die Stille der Bibliothek
Nach Stunden auf dem Jahrmarkt
Der am Platz jedes Wochenende ist
Reicht mir für ein erfülltes Leben

Andere suchen Abwechslung wie
Wilde Erlebnisse etwas zu haben
Beobachte diese lieber nur mit viel
Abstand nicht beteiligt zu werden

Die wildesten Dinge passieren beim
Lesen und Dichten in meinem Kopf
Schenken schönste Zufriedenheit mir
Dachte ich dankbar im Bett liegend

Darüber schief ich zufrieden dann ein
Leicht von einem Riesling berauscht
Um am Morgen zu Ende zu dichten
Voller Dankbarkeitsglück in Ruhe

jens tuengerthal 18.5.24





Freitag, 17. Mai 2024

Liebeswinde

Liebeswinde

Die Liebe gleicht einem Wind
Ist unberechenbar wie das Wetter
Nur kurzfristig vorhersagbar aber
Kommt doch immer wieder ganz
Überraschend anders als gedacht
Manchmal wehen Liebeswinde
Uns unerwartet zart an wie
Ein Hauch von Frühling unter
Sternenhimmel dann wieder
Kommen sie wie ein Sturm
Dem wir nicht ausweichen
Mehr können einfach weil
Sie ist was sie ist ganz egal
Was passt oder nicht
Wer weiß das schon so genau
Vorher hinterher überhaupt
Dann drängt es uns zueinander
Manchmal auch ganz schnell
Überall gleich ineinander um so
Gefühlt eins zu werden für die
Illusionären Momente ewiger
Liebe die dann genauso schnell
Wieder verweht wie sie kam
Gelegentlich müssen wir auch
Sturmschäden reparieren dann
Am offenen Herzen operieren
Bis neue Winde wehen wie die
Schmerzvollen Erinnerungen
Wieder verwehen und doch
Bleibt immer ungreifbar was
Dieser Wind eigentlich war
Der das Leben aufwühlte
Denke es und staune über
Die Liebeswinde die durch
Mein Leben so wehen

jens tuengerthal 17.5.24

Freitagsgefühl

Freitagsgefühl

Den Freitagabend wieder beim
Rheingauer Riesling vorm Crossroads
Beginnen den mir Thilo der eigentlich
Timo heißt schon ungefragt brachte

Namen zu kennen schafft Nähe
Wie manchmal sogar Vertrauen
Es damit nicht so genau zu nehmen
Schenkt genug gelassene Distanz

Denke ich lächelnd über die kleinen
Privilegien der Stammgäste nach
Dann kommen Bekannte auf ein
Schwätzchen vorbei erzählen laut

Über alle Tische hinweg geben so
Ein seltsam vertrautes Gefühl
Nun nahm in meinem Rücken
Eine andere Bekannte Platz

Wir begrüßen uns mit einem
Kleinen vertrauten Lächeln
Was zwischen noch leeren
Tischen hier langsam verhallt

Es bleibt ein Hauch von
Erinnerung an geteilte Momente
Längst vergangener Nächte
Unter dem noch himmelblau

Die Damen in meinem Rücken
Unterhalten sich über sichtbare
Brustwarzen wie das Staunen
Das auch andere Frauen noch

So etwas haben was sie alle
In herzliches Lachen fallen lässt
Als nun Gemeinschaft vom Frauen
Mit welche diese aber anders als

Hier vorbei flanierendes Jungvolk
Eher nicht so deutlich zeigen
Warum manches hier im nur
Geahnten unbekannten bleibt

Über diese Themen werden mit
Langsam Dämmerung entzündete
Kerzen auf den Tischen verteilt
Was bei den Grablichtern keine

Große Erleuchtung erwarten lässt
Doch zur Gemütlichkeit beiträgt
Über übrige Belanglosigkeiten
Lohnt nicht weiter zu dichten

Es wird gemütlich palavert in
Irgendwie vertrauter Atmosphäre
Was zum Genuss am Freitag
Beim guten Riesling hier genügt
Alles mehr wäre schon zuviel

jens tuengerthal 17.5.24

Liebesträumer

Liebesträumer

Bin wohl ein wenig verrückt
Wie unbelehrbar noch dazu
Träume immer noch von Liebe
Die nicht endet sich gut zu tun

Vieles auf dem Weg probiert
Vielfach dabei schon gescheitert
Vielfältiges Glück auch genossen
Vielleicht hoffnungslos verliebt

Ein Liebesträumer zu sein macht
Immer wieder auch unglücklich
Lässt am Leben verzweifeln wenn
Das Liebesglück dich verlässt

Ob es die eine wirklich gibt die
Kommt um zu bleiben bleibt unklar
Viele schienen für Momente ideal
Hinterher dann völlig unmöglich

Weiter von Liebe träumen können
Erfordert genug Phantasie noch
Ihren Namen im Regen zu tanzen
Weil es Leben so schön macht

Bleibe ein Liebesträumer gerne
Der vom Liebesleben stets träumt
Was ihn gelebt vermutlich erstickte
Auch wenn die Idee fesselnd ist

Weiter die eine finden wollen gibt
Dem Weg ein Ziel von traumhaftem
Glück was es zu genießen noch gilt
Vielleicht überlebt es mich ja

jens tuengerthal 17.5.24

Lustlehren 059

Lustlehren 059

Die wichtigsten Lehren der Lust
Bleiben am Ende ganz kurz ohne
Etwas dabei zu vergessen denn
Es zählt für uns nur der Genuss

Wie die Lust endet wenn gut ist
Vorher uns klar weil dann ganz
Befriedigt zufrieden einfach nur
Der Weg dahin bleibt ungewiss

Vom Ende nicht auf den Weg zu
Schließen erfordert Disziplin da
Nur Erwartungslosigkeit belohnt
Wird lohnt jedoch jede Geduld

Alles kann und darf dabei sein
Welcher Weg der Richtige ist
Merken wir auf der Wanderung
Was sich immer wieder ändert

Die Ungewissheiten ganz offen wie
Ohne jede Erwartung zu genießen
Gibt dem Glück eine Chance uns
Grenzenlose Lust zu werden

Wissen wohin es gehen soll ohne
Auch nur zu ahnen wie weil alles
An Ungewissheiten hängt fordert
Große Gelassenheit im Genuss

Ständige Übung hilft dabei diese
Sich lächelnd stets zu erhalten
Auch wenn Gefühle mitspielen
Die es noch schwerer machen

jens tuengerthal 17.5.24

Leserfrieden

Leserfrieden

Wer liest ist lesend beschäftigt
Dieses friedliche Glück zu genießen
Weil es konkurrenzlos Zufriedenheit
Als Leser uns schenkt täte allen gut

Bücher sind sich selbst dabei genug
Gäben sich mehr der Lektüre hin
Wäre die Welt ein friedlicherer Ort
Gliche dem Glück einer Bibliothek

Stille Konzentration auf die Lust
An der Lektüre ist ein Vergnügen
Was der Welt Frieden schenkte
Nie war Lesen nötiger als heute

Dies Plädoyer für den Leserfrieden
Als Antwort auf alle Konflikte würde
Bibliotheken statt Panzer bauen um
Die Welt wieder besser zu machen

Eine gute Bibliothek braucht neben
Büchern ein sicheres Dach wie als
Raum des Lesens genug Ruhe dafür
Ließe ungestört einander lesen

Keiner müsste mehr irgendwo hin
Die Welt fände in Büchern statt
Deren Lektüre so friedlich wäre
Wie alle unsere Träume erfüllte

Baut mehr Bibliotheken und lasst
Alle zu friedlichen Lesern werden
Würde die Welt ein besserer Ort
Zufrieden glücklich hier zu leben

Jenseits des Lärms entstünden
Wege zur Zufriedenheit in aller
Stille und Tiefe die in uns liegt
Mehr ist nirgendwo erreichbar

jens tuengerthal 17.5.24

Friedenspolitik

Friedenspolitik

Ohne alle Rabauken wäre
Frieden viel realistischer
Tötete wer endlich Putin
Endete sein Krieg schnell

Für Frieden Morden aber
Ist keine Alternative darum
Gehen Kriege immer weiter
Bis wer sich ein Herz nimmt

Bei Hitler wäre es nötig gewesen
Den Holocaust eher zu beenden
Stauffenberg versuchte Gutes um
Das gute deutschland zu retten

Ein George Jünger wollte Mörder
Werden um des Gewissens wegen
Halte es für sehr ehrenhaft dabei
Warnte Moltke vor den Folgen

Nüchtern bilanziert rechnete
Sich der Tod eines Putin schon
Lange für Hunderttausende die
Der Krieg bereits umgebracht

Dennoch wäre aller Frieden
Unfriedlich erreicht wertlos
Sagt die kantische Moral nur
Toten nützt sie eher weniger

Kleine Morde erhielten den
Frieden wie Millionen Leben
Vielleicht wäre es das wert
Mörder für das Leben werden

Gewissenlos das nötige tun
Mehr Leben zu retten als nur
Eine mutige Tat forderte wäre
Die alternativlose Konsequenz

Was unterschiede dann noch
Von den Mördern der Ärzte
Die Abtreibungen vornehmen
Frage ich mich lieber nicht

Könnte ich es entscheiden oder
Überhaupt zielen und schießen
Kämpfte das Gewissen mit mir
Blind dichte ich spurlos darüber

jens tuengerthal 17.5.24

Teeheiß

Teeheiß

Heißer beginnen
Tee tiefer fließen lassen
In sich zufrieden

jens tuengerthal 17.5.24

Liebesglück

Liebesglück

Glücklich beginnen
Tage mit guten Morgen
Liebste schon sonnig

Wetter wird dabei
Völlig egal für Gefühl
Tagelang strahlen

jens tuengerthal 17.4.24

Himmelsblick

Himmelsblick

Sehe nur Schatten
Vom Himmel über Berlin
Als Wandspiegelung

jens tuengerthal 17.5.24