Lektürentagebuch 22.12.24
Passend zur eigenen Liegekur
Im Zauberberg gelesen wie dort
Weihnachten vor der Tür steht
Ganz unauffällig plötzlich da war
Was ihm als 6 Wochen zuvor
Das Geschenk für den Hofrat
Geplant wurde noch fern schien
War zu nichts geworden dort
Gedanken über die Relativität
Der Zeit und ihr Vergehen zeigen
Hans wie relativ kurz die Zeit war
Einzig das Fiebermessen dauerte
Kurz vor Heiligabend schon stand
Eine schöne Tanne im Speisesaal
Die pünktlich geschmückt wurde
Ansonsten ging alles seinen Gang
Die Vettern Joachim und Hans
Hatten Pakete aus Hamburg zum
Weihnachtsfest mit Briefen erhalten
Die gleich Neujahr miterledigten
Die hanseatischen Kaufleute waren
Effektiv und schrieben nur das nötigste
Hans hatte es genauso gemacht war
Ein Hamburger Junge eben noch
Zum Essen gab es Champagner
Sofern er spendiert wurde was
Irgendwer immer noch tat und
Am Weihnachtsbaum brannten Kerzen
Gelegentliches Entflammen ganzer
Zweige machte Löscharbeit nötig
Es war also alles ganz feierlich auch
Die Kleidung vieler war gehoben
Settembrini am Tisch der Vettern
Zu Besuch sprach über die eher
Ungewisse Existenz des Rabbi
Wie Tischlersohnes dessen Geburt
An Heilig Abend gefeiert wird doch
Sei damals die individualistische
Demokratie geboren worden auf
Die er schließlich sein Glas erhob
Der gesellige Teil des Abends
Fand seinen Höhepunkt mit der
Überreichung der Geschenke
An Hofrat Behrens im Gesellschaftsraum
Der gute Russentisch schenkte einen
Völlig nutzlosen silbernen Teller mit
Monogramm inmitten während alle
Übrigen eine Chaiselongue schenkten
Als darauf Behrens mit dem Teller
Unter dem Arm auf dieser sich gleich
Ausgestreckt niederließ und schnarchte
War der Jubel der Patienten riesig
Große Heiterkeit löste noch die
Bemerkung des Hofrats aus er
Sei Fafner mit dem Hort wobei
Clawdias Lachen Hans sogleich
Wieder an Privislav Hippe erinnerte
Seinen Schwarm aus der Schule
Am ersten Weihnachtstag gab es
Ein Konzert das Hans sehr genoss
Doch wirklich genießen konnte er
Die Darbietung der Sängerin erst
Als Settembrini und Clawdia gingen
Auch wenn ihre Stimme hörbar krank
Der zweite Weihnachtsfeiertag war
Dagegen wieder wie ein Wochentag
Unterschied sich in nichts mehr doch
War damit Weihnachten auch erledigt
Direkt nach den Feiertagen starb der
Herrenreiter genannte Patient doch
Als Hans dies bei Tisch thematisiert
Regt sich Frau Stöhr furchtbar auf
Der Tod wird dort wo er allen droht
Ignoriert wie tabuisiert wofür die
Eher schlichte Frau Stöhr steht
Was Hans ins Gegenteil verkehrt
Er besucht den Toten und seine
Witwe im Zimmer unter ihrem und
Nimmt Joachim einfach mit dabei
Was ein Neuanfang für ihn wird
Die Betreuung der Moribunden wird
Dem Waisenkind zur Lebensaufgabe
Etwas menschlich Gutes dort zu tun
Mehr dazu die nächsten Tage dann
Der Geburtstagsfeier Weihnachten
Folgt die Beschäftigung mit dem Tod
Was erstaunlich naheliegend dabei ist
Integration und Opposition zugleich zeigt
jens tuengerthal 22.12.24
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