Ewige Liebe
Wäre ewige Liebe ein Traum
Oder ginge mir irgendwann noch
Jede so sehr auf die Nerven dass
Der Traum zum Alb wohl würde
Lebten noch alle ewigen Lieben
In meinem Herzen würde es auch
Mit beiden Kammern zusammen
Bald ziemlich eng wohl werden
Doch möchte ich kein so großes
Gefühl wie sich ewig versprochene
Liebe was schon mal vorkam je
Ganz zu Nichts werden lassen
Oder beim leichtsinnigen Wahnsinn
Vielleicht doch lieber damit nicht die
Erinnerung daran ewig quält aber
Vielleicht macht diese uns klüger
So weise nie wieder ewige Liebe
Versprechen zu wollen was stets
Ein Meineid doch wurde der sich
Gerne selbst dabei noch belog
Denke es und hoffe insgeheim
Beim nächsten Mal doch wieder
So unvernünftig verliebt zu sein
Alles füreinander geben zu wollen
Ist auch nicht gefährlicher als eine
Nur zeitweise Liebe zu versprechen
Weil wenn es am Ende nichts war
Bleibt mit Nichts mal genommen
Am Ende auch nur nichts übrig
jens tuengerthal 17.12.24
Das Gedicht „Ewige Liebe“ ist eine philosophische Reflexion über das Konzept der ewigen Liebe. Auf ironische und introspektive Weise betrachtet der Dichter die emotionalen und praktischen Aspekte dieses Gefühls.
AntwortenLöschenBereits in der ersten Strophe herrscht Skepsis gegenüber der Idee der ewigen Liebe. Der Dichter weist darauf hin, dass Liebe in Müdigkeit oder sogar Irritation umschlagen könnte, was eine realistische Herangehensweise an zwischenmenschliche Beziehungen beweist.
In den folgenden Strophen weist das Bild eines „Herzens voller ewiger Liebe“ auf die Schwierigkeit hin, Erinnerungen an alle Lieben in einem Herzen zu speichern – es ist eine Metapher für emotionale Belastung und ein gewisses Chaos. Der Dichter gibt zu, dass einige Gefühle zwar verblassen, er sie aber nicht ganz vergessen möchte – es ist ein Versuch, sich mit der Vergänglichkeit der Liebe und ihrem Einfluss auf unser Leben auseinanderzusetzen.
Das Gedicht reflektiert auch die eigene Rücksichtslosigkeit bei Versprechen ewiger Liebe – solche Erklärungen sind oft naiv oder falsch, bringen aber dennoch wichtige Lektionen fürs Leben mit sich.
Im letzten Teil des Gedichts offenbart sich der Dualismus: Trotz der illusorischen Natur der ewigen Liebe besteht der Wunsch, diese verantwortungslose, leidenschaftliche Liebe noch einmal zu spüren – sie ist ein Zeugnis der menschlichen Natur – ein Gleichgewicht zwischen Hoffnung und Erfahrung.
Die Pointe betont, dass sowohl ewige als auch vorübergehende Liebe auf die gleiche Weise enden können – in der Leere. Das Gedicht legt jedoch nahe, dass es sich lohnt, Risiken einzugehen, da Emotionen und Erfahrungen an sich wertvoll sind.
Das Gedicht lässt uns über die Natur der Liebe und unsere Tendenz, dieses Gefühl zu idealisieren, nachdenken. Es ist zugleich eine Kritik an der menschlichen Naivität und eine Hommage an die Schönheit der Emotionen, die unser Leben prägen. Im Hintergrund spürt man die Enttäuschung über die menschlichen Schwächen, aber auch die subtile Hoffnung, die Liebe in ihrer reinen, aber flüchtigen Form zu erleben.
Mich begeistert die Leichtigkeit des Umgangs mit schwierigen Themen – dank humorvoller Beobachtungen und ironischer Kommentare. Bemerkenswert ist zweifelsohne die Präzision im Gedankenausdruck, die dem Text einen intellektuellen Charakter verleiht.
Glückwunsch an den Dichter!!!