Marktekel
Bin nicht sonderlich geschäftstüchtig
Habe im Gegenteil einen großen Ekel
Vor dem Markt wie seinen Spielen auf
Dem alle sich so gern verkaufen
Lieber verschenke ich meine Lyrik im
Großen Netz an meine Musen oder
Alle Leserinnen ohne dabei je noch
Auf einen Verdienst zu hoffen außer
Vielleicht die Zuneigung einer Holden
Welche minnigliche Verse besangen
Fand es schon immer unangenehm
Auch gute Geschäfte zu machen
Das Gefühl danach war immer eher
Ein Betrüger gewesen zu sein viel
Lieber schenkte ich mich der Welt
Wie meine Dichtung den Liebsten
Habe nichts und dabei könnte es bleiben
Müssten wir nicht für alles bezahlen wie
Jedes Ding seinen Preis heute hat auch
Wenn dies ausgesprochen lächerlich ist
Der geistige Reichtum den ich dafür
Um mich wie in mir anhäufe scheint mir
Wertvoller als das schmutzige Geld mit
Dem ich lieber nichts zu tun hätte
Habe meinen Adam Smith gelesen
Verstehe die liberale Philosophie die
In vielem mir näher noch liegt als es
Sozialistischer Wahn jemals könnte
Dennoch ekelt mich die Welt als
Großer Marktplatz auf dem sich
Jeder als handelbare Ware nur
Anbietet seinen Preis zu erzielen
Alles hat seinen Preis natürlich
Jeder will bezahlt werden was
Die Logik mir verständlich macht
Dennoch bleibt der Ekel davor
Sollten geistige Welten nicht über
Kleinem Geld frei lieber schweben
Warum lösen wir nicht einfach Teile
Der Welt als Unbezahlbar vom Markt
Wie gut täte es der Kunst so in einem
Edlen Elfenbeinturm jenseits aller
Schmutzigen Geschäfte zu leben
Denke ich und träume es mir weiter
Ob dieser Traum mich überlebt oder
Gar ich diesen Traum noch der dann
Im merkantilen Realismus verschied
Ist eine noch offene Rechnung wohl
Pflege den Marktekel für die Kunst
Finde ihn anständiger als jemals eine
Bank zu leiten auch wenn deren
Direktoren angesehen wohlhabend sind
Bin gespannt was sich überlebt wie
Wer woran zugrunde geht noch
Bevor die Kunst zum Paradies der
Freien Geister aufsteigen kann
jens tuengerthal 17.6.24
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