Morgengrauen
Viele empfinden den Morgen
Als Grauen besonders nach
Der Zeitumstellung wenn ihnen
Eine Stunde noch fehlt was
Den Schlafbedürftigen als
Eine Grausamkeit erscheint
Mir sind die Jammerer fern
Auch wenn sie mal nah lagen
Halte ich lieber Abstand
Genieße es wie es kommt
Heute mit der Dämmerung
Schon erwacht die nur das
Grauen des verregneten Tages
Dem Beobachter des Seins
Offenbarte und so wenig
Grund bot aufzustehen
Lieber bei Tee und Keksen
In der Horizontalen noch
Dichtete und las um was
An grauen Tagen uns bleibt
Um so mehr zu genießen
Denn wie wahr ist doch die
Weisheit von Hans Castorp
Im Zauberberg der uns die
Horizontale in der Liegekur
Wochenweise als einzig
Aufrechte Lebenslage beschrieb
Wie gut täte es der Welt
Nähmen mehr sich dies
Auch zu Herzen statt um
Erlebnisse noch zu kämpfen
Einfach liegenzubleiben um
Nichts zu tun als dieses Nichts
Mit Nichtstun zu genießen
Was Tempo aus der Welt
Nähme die es zu eilig hat
Wie in ständiger Bewegung
Immer mehr Raum zerstört
Da bleibe ich lieber liegen
Mehr erwartet mich nicht
Im Nichts der Provinz aber
Wie genüsslich ist es dort
In der Horizontalen für mich
jens tuengerthal 1.4.24
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen