Samstag, 9. November 2013

Supermarkterotik

Es gibt Erotik Supermärkte
Die sind ungefähr so heiß
Wie schlechte Romane aus
Amerika über die schweigen
Wir lieber um nicht dem nur
Grauen Raum zu geben

Spannender sind da schon
Die ganz gewöhnlichen
Supermärkte die sich nicht
Aufgeblasenen Brüsten so
Aufblasbaren Frauen und
Bloß Gummischwänzen
Widmen

Dort gibt es alles von den
Öffentlich Tomaten dem
Überfluss an Spekulatius
Bis zu den intimeren Dingen
Wie Klopapier und Tampons

Sich inmitten dieses aus den
Regalen quellenden Glück
Für den Konsum Zuhause
Zufällig begegnen ist viel
Sinnlicher als unter denen
Die ohnehin schon nur Sex
Konsumieren wollen

Konsum von Sex ist
Das denkbar asexuellste
Vergnügen die Freude am
Essen dagegen höchst
Sinnlich

Wir streiften uns mit unsren
Wagen im Regal zwischen
Frischfleisch gut verpackt
Und der Abzweigung zu den
Süßwaren bunt bedruckt

Du trugst Stiefel zum Rock
Dein Mantel fiel offen über
Den kurzen Rock und dezent
Wölbte sich höher ein Busen
Unter deinem Kaschmirrolli
Die langen Haare fielen ganz
Offen weit über die Schulter
Kleine Perlen an den Ohren
Die Augen offen fast nicht
Geschminkt hinter randloser
Brille ein Lächeln inmitten

Unsere Hände berühren sich
Kurz vielleicht ein wenig zu
Lang als sich unsere Wagen
Miteinander verhaken wofür
Wir uns uns einander
Anlächelnd entschuldigen

Im Weitergehen streifst du
Etwas zu nah an mir vorbei
Unsere Hüften berühren sich
Meine Hand streift den Po
Im Rock der an mir vorbei
Sich schiebt und du drehst
In dem Moment den Kopf
Lächelst vertraut als hätten
Wir längst eine geheime
Verabredung hältst für ewig
Scheinende Sekunden inne
Während sich meine Hand
Schüchtern noch über deine
Rückseite bewegt die du
Fühlbar anspannst als sei
Dies deine Antwort voll Lust
Auf meine Berührung

In jeweils entgegen gesetzte
Richtung gehen wir weiter
Drehen uns nur noch einmal
Um etwas später im genau
Gleichen Moment lachen
Wir uns vertraut an sonst
Nichts

Als ich mich gerade nach
Meinen Haferflocken bücke
Schiebst du zufällig wieder
Vorbei hältst an und gehst
In die Knie unsere Hände
Berühren sich auf der
Packung länger als zufällig

Unsere Blicke treffen sich
Voller Lust und Sehnsucht
Ohne ein Wort miteinander
Gesprochen zu haben bis
Jetzt treffen sich unsere
Münder öffnen sich und wir
Versinken im innigen Kuss
Als sein wir ewig ein Paar

Irgendwie stehen wir aus der
Tiefe der Regalabgründe auf
Halten uns dabei damit nicht
Einer umfällt und du drückst
Dich schwankend noch an
Mich während deine Brüste
Mich berühren hält dich die
Eine Hand am Arm die andre
Am Po im Gleichgewicht

Wir pressen uns fest einer
Gegen den anderen und ich
Denke du musst meine nun
Riesige Lust spüren wie dein
Atem hörbar schneller wird

Gerade wollen wir im Kuss
Versinken und wer weiß wo
Deine und meine Hände als
Nächstes hingewandert
Wären denn schon streifte
Die deine meine Hose vorn
Als eine Mutter mit zwei
Kindern im Wagen uns um
Entschuldigung bat

Sie müsse da mal eben
Vorbei zu den Cornflakes
Wir machen Platz lächeln
Uns nach und wissen nicht
Wie es weiter gehen soll

Im drängenden Geschiebe
Der vielen Einkäufer verliere
Ich dich aus den Augen nur
Von Ferne noch lachen wir
Uns vertraut zu in weit
Entfernten Schlangen

Wir gehen lächelnd unserer
Wege vielleicht treffen wir
Uns hier wieder oder in einer
Der Bars am Platz bis jetzt
Hatte ich dich noch nie
Gesehen

Überlege ob ich zu dir laufe
Dir eine Karte geben sollte
Die ich natürlich nicht dabei
Habe oder meine Nummer
Damit wir uns erreichen
Aber du winkst lächelnd
Und wendest dich zum
Gehen ich zögere zu lang
Vielleicht aber vielleicht
Auch gut so denn wenn
Wir zusammen gehören
Treffen wir uns irgendwann
Wieder was immer dann ist

Einkaufen im Supermarkt
Ist viel sinnlicher als alles
Was ich mir je vorstellen
Konnte und immer wenn
Künftig ich mich nach den
Haferflocken bücke wirst du
In meinen Gedanken da sein

Es war fast nichts aber es
Blieb eine Spur vom Traum
In mir der vielleicht einmal
Gelebt werden wird
jt 9.11.13

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