Samstag, 28. September 2024

Augeumauge

Augeumauge

Die Bibel lehrte noch bevor
Christus die andere Wange
Hinzuhalten aufforderte das
Alte Auge um Auge wie
Zahn um Zahn was viele
Als gerechte Rache empfinden
Für damit gerechtfertigt halten

Doch was soll heute gelten 
Längst hat Israel weit mehr
Araber getötet als diese in
Israel bei ihrem Überfall
Umbrachten vergewaltigten
Zählt die Nummer allein um
Gerecht gegen Terroristen zu sein

Ist der Terrorismus Folklore dort
Wo beginnt kranker Antisemitismus
Wie er im Motto der Hamas noch
Angelegt ist die vertreiben wollen
Wie sie sich vertrieben fühlen
Dafür massenhaft umgebracht
Durch überlegene Israelis werden

Habe keine einfache Antwort mehr
Immer solidarisch mit Israel aus
Historischer Verpflichtung wie dem
Gefühl von Gerechtigkeit dazu
Weiß ich nicht welcher Maßstab
Hier für wen noch gerecht wäre
Auge um Auge hat sich erledigt

Weniger Religion dafür mehr
Vernunft täte allen wohl gut die
Miteinander leben müssen auf
Engem historischen Raum der
Vom Aberglauben verpestet
Vieles für heilig noch hält was
Geschichte sein sollte längst 

Begegnung von Menschen
Ohne Ideologen die nur den
Konflikt befeuern wollen nun
Hat jeder gemerkt Israel ist
Den Arabern weit überlegen
Besser sie verbünden sich
Um die Wüste blühen zu lassen

jens tuengerthal 28.9.24

BSWeh

BSWeh

Sarah bleibt lieber
Dienerin Putins statt in
Freiheit zu leben

Als Stalinistin
Konsequent stets sowjetisch
Aus Überzeugung

Stalin und Hitler
Waren Verbündete was
Vergessen weh tut

jens tuengerthal 28.9.24

Friedensliebe

Friedensliebe

Den Frieden lieben
Bedeutet für ihn kämpfen
Wenn Freiheit bedroht 

jens tuengerthal 28.9.24

Liebeskult

Liebeskult

Liebe genießen
Dazu Musen verehren
Macht Leben glücklich

jens tuengerthal 28.9.24

Morgenandacht

Morgenandacht

Kenne doch keine
Götter irgendwo bete
Lieber Frauen an

Lohnen lebend mehr
Als Geister der Phantasie
Tot bin ich nicht mehr

Lustvoll zu leben
Empfahl uns schon Epikur
Macht Leben lohnend

jens tuengerthal 28.9.24

Liebesblumen

Liebesblumen

Die Liebe gleicht den Blumen
Entfaltet zauberhafte Schönheit
Welche sich blühend entfaltet
Nach einem Frühling voller Lust
Einfach verblüht um als schöne
Erinnerung in uns zu bleiben
So leben alle Lieben weiter
In Gedanken an ihren kurzlebigen
Zauber der seine Zeit hatte
Denke dabei an meine Lieben
Die ich zeitweise genießen durfte
Dankbar für alles was war weil
Blumen für schöne Momente
Im Leben für uns blühen an
Denen wir uns freuen dürfen
Mehr bleibt auch in der Liebe
Wohl nie

jens tuengerthal 28.9.24

Herbstregen

Herbstregen

Nach sonnigem Tag mit
Warmem Herbstlicht kam
In der Nacht der Regen
Mit etwas Wind der die
Pappeln an der Pappelallee
Rege bewegt und ich kann
Es aus der Bar beobachten
Regenschirm und Mütze
Dem Wetterbericht lieber
Vertrauend mitgenommen
Freue ich mich am typisch
Herbstlichen Wetter was
So gut in die Zeit passt
Die Wechsel genießen
Wie sie gerade fallen
Scheint eine gute Idee
Um zu genießen wie es ist
Fehlt nur noch der Kamin

jens tuengerthal 28.9.24

Freitag, 27. September 2024

Pfeifenkino

Pfeifenkino

Mit Rotwein und Pfeife
Auf der Kinobank heute
Im Crossroads zwischen
Den Etagen kann ich gut
Beide Etagen beobachten
Was hier echt Vorteile hat 
Verliebte Paare oben und unten
Bieten schmusenden Anblick
Eine jünger dafür mit viel
Mehr sichtbarem Dekolleté
Während die andere ihm
Sehr innig am Hals hängt
Tino und Selma an der Bar
Davor rauchende Blondine
Im Gespräch mit einem eher
Korpulenten Knaben im dafür
Vielleicht Trainingsanzug wie
Schirmmütze dazu was mir
Auf dem Stammplatz völlig
Entgangen wäre dafür kommt
Selma des öfteren mit vollem
Oder danach leeren Tablett 
Sehr dicht hier vorbei was auch
Nicht ohne jeden Reiz ist 
Für diesen habe ich hier noch
Den Blick nach draußen mit
Dem aufgemotzten Publikum
War andere Orte hier sucht
So ist diese Holzbank zwar
Härter als die Ledersessel
Aber bietet dafür weit mehr
Als sonstige entweder oder
Plätze die nur eines haben
Und so genieße ich doppelt
Ernte noch viele Lächeln von
Allen vorüber ziehenden was
Angesichts der sich weiter im
Hintergrund noch befindlichen
Örtlichkeiten doch einige sind
So mit Abstand und doch inmitten
Ist der Flaneur perfekt positioniert
Hat alles im Blick in nirgendwo
Großes Kino im Crossroads

jens tuengerthal 27.9.24

Lektürentagebuch 27.9.24

Lektürentagebuch 27.9.24

In vier Büchern von Berliner Autoren
Gelesen die zumindest teilweise auch
In Berlin spielten als Vorbereitung für
Einen normalen Freitagabend in Berlin

Begonnen mit  dem Berliner Franz Hessel 
Der in Niemayer eine Geschichte diesmal
Aus Paris erzählt die im Atelier auf einer
Wilden Party beginnt wo unerwartet

Zarter blonder Besuch mit geflochtenem
Haar kommt und erstmal ein wenig noch
Mit der wilden Atmosphäre fremdelt aber
Wie geplant mit dem Künstler spricht

Dieser soll ein Portrait von ihr malen für
Herrn Niemeyer den sie aus der Bank
Für die sie arbeitet kennt und in den sie
Sich offensichtlich wohl verliebt hat

Bei den Porträtsitzungen die anständig
Angezogen ablaufen plaudert sie noch
Ein wenig von ihrer Liebe zu Niemayer
Der diesen Künstler sehr verehrt

Unklar bleibt dem Leser dabei ob der
Wilden Feste oder der Kunst wegen
Was eine wichtige Rolle spielen könnte
Erstaunliche Folgen später noch hat

Dabei erfährt sie dass dieser auch ein
Regelmäßiger Gast auf den Festen ist
Vorher hat sie eine Abzahlung noch mit
Dem Künstler vereinbaren wollen der

Gerne das Bild in Auftrag nahm doch
Leider hat das Geschenk nicht den
Gewünschten Erfolg weil ihr Geliebter
Vermutet sie sei Muse des Künstlers

Mit einer solchen könne er sich nicht
Verbinden das sei nichts für ihn was
Die zarte Blondine enttäuscht doch
Möchte sie das Bild für sich behalten

Sie will nun wieder zurück ins Reich
Nach der kurzen aufregenden Zeit in
Paris merkt sie diese Stadt wäre für
Sie doch wohl eher zu aufregend


Wunderbar lässt Hessel in seinen
Hetärengesprächen die Huren im
Wechselnden Kreis plaudern wie
Von Verehrern schwärmen oder

Wo geboten über sie lästern wie
Von ihrer nur mehr oder weniger
Anständigen Herkunft erzählen
Wie sie für die Familie sorgen

Es sind gewöhnliche Gespräche
Unter Frauen wie du sie in jedem
Café als Flaneur belauschen kannst
Der Titel macht sie erst verrufen


Sehr schön plaudert immer auch
Friedrich Luft Über die Berliner Luft
Im gleichnamigen Band aus der so
Geliebten Anderen Bibliothek 

In der Geschichte Zweite Emigration
Geht es um den inneren Rückzug aus
Ekel vor Polarisierung der Parteien nach
Wiedergewinnung der Freiheit frustriert

Während nach dem Krieg erst alle noch
Gemeinsam anpackten etwas besseres
Miteinander aufzubauen sind bald schon
Die ersten von der Realität genervt

Es wird die Politik den Parteien überlassen
Was deren Macht und Polarisierung nur
Weiter verstärkt warum innere Emigration
Für ihn gerade unstatthaft und feige ist


Wunderbar erzählt wieder der Russe
Im Berliner Exil Alexander Kareno in
Taxi halt von seinen Fahrten und was
Passiert wenn Bekannte ihm begegnen

Wie peinlich ihm das meist ist warum
Er versucht unerkannt herauszukommen
Bis auf ganz seltene Ausnahmen ihm
Dies erfolgreich irgendwie auch gelingt

Das in Deutschland solche Berufe zur
Aushilfe kein Ansehen genießen weil
Hier nur standesgemäß angesehen ist
Was fatale Folgen auch haben kann

Von einer solchen in der Liebe die so
Zauberhaft begann und wie er diese
Ganz unerwartet erlitt ohne wirklich
In das größte Glück gekommen zu sein

Zum Abschluss des literarischen Tages
In und um Berlin noch Ernst Dronke 
Berlin dem Prachtband aus der auch
Anderen Bibliothek mit Bildern 

Er berichtet den Leserinnen der Hof
Zu der Zeit gab es noch einen König
Sei in Berlin kaum zu bemerken diese
Fielen kaum mehr besonders auf

Prächtigere Kaleschen führe längst das
Reich gewordene Großbürgertum wie
Die Diplomaten zur Repräsentanz was
Das Königshaus unauffälliger mache

Treffend beschreibt er das Verschwinden
Des einzelnen in der Gemeinschaft was
Der vorzüglichste Charakterzug der Stadt
Für ihn sei die damit gleich mache

Der hohe Adel residiere noch immer
Unter den Linden und in einem Teil
Der Wilhelmstraße bliebe aber dort
Lieber unter sich bei kleinen Festen

Etwas weiter in der Wilhelmstraße
Ständen die Paläste der Großbürger
Bei denen teilweise sogar noch als
Untermieter Proletarier zu finden sein

Diese lebten sonst in anderen Vierteln
Wie etwa Kreuzberg doch berührten sich
Extreme teils sehr nah und Paria lebten
Im Nordwesten jenseits der Stadtmauer

Dort wo es den Berg hinauf geht sein
Die Armen zu finden von denen kaum
Einer nicht mit der Polizei zu tun hätte
Auch weil sie kaum legale Wege hätten

Diese seien selten in der Stadt zu sehen
Weil sie dort nichts verloren hätten auch
Eher ihnen noch Verhaftung dort drohte
Während das reiche Bürgertum sich

Immer mehr in der Friedrichstadt was
Heute Mitte ist konzentriere um dort
Unter sich vornehm zu leben mit dem
Gelegentlichen Besuchern des Hofes

jens tuengerthal 27.9.24

Mitgefühl

Mitgefühl

Mit Gefühl spielen
Erfordert zumindest das
Welches vorhanden

jens tuengerthal 27.9.24

Morgenliebe

Morgenliebe

Liebe kommt abends
Was bis morgens blieb war gut
Zumindest manchmal

jens tuengerthal 27.9.24

Aussichtsreich

Aussichtsreich

Wirklich aussichtsreich
Werden alle die in sich
Schauen statt um sich

jens tuengerthal 27.9.24

Morgensonne

Morgensonne

Morgensonne weckt
Täglich ähnlich egal wie
Schlafen gegangen

jens tuengerthal 27.9.24

Liebeslust

Liebeslust

Lust an der Liebe
Und Liebe zur Lust
Verwechselt besser
Keiner dabei weil es
Jedes für sich sicher
Enttäuschte wo doch
Beide allein schon
Glück genug sind
Damit zufrieden zu sein
Was befriedigt auch klingt
Dies in sich gerne trägt
Mehr oder weniger braucht
Wer es getrennt sieht kann
Beides ganz würdigen ohne
Eines für das andere zu geben
Was Ehe oder Prostution hieße
Dafür lustvoll genießen was
Der Liebe dann wert ist die
Unverwechselbar dabei bleibt

jens tuengerthal 26.9.24

Lektürentagebuch 26.9.24

Lektürentagebuch 26.9.24

In drei Büchern heute gelesen
Nicht weil alle guten Dinge stets
Drei sind sondern weil ich Lust
Dazu hatte und es so passte

Dabei waren es natürlich drei
Gute Bücher denn wozu sonst
Sollte die Lektüre dienen die
Schlechten lese ich lieber nie

Begonnen nachts mit Franz Hessel
Dessen so feine Kurzgeschichten ein
Bild vom Berlin seiner Zeit also
Nach dem Ersten Weltkrieg geben

Mitri erzählt die Geschichte wie sich
Die feine Dame einen Untermieter
Nimmt weil doch alles teurer wird
Die Mieten dazu noch steigen

Dieser Mitri ein türkischer Bulgare
Wird ihr von einem Attache der
Botschaft des Landes empfohlen
Das muss ja vertrauenswürdig sein

Die erste Zeit ist dieser stets dezent
Höflich zurückhaltend bis er dann
Auf einmal krank wird und seine sehr
Von ihm angetane Vermieterin ihn pflegt

Sie bekocht ihn eigenhändig was er
Sehr zu schätzen weiß ihr Verhältnis
Ist vertrauensvoll gut bis eines Tages
Die bildhübsche Bäckerstochter wie

Solche eben schön sein müssen
Wozu Hessel eine gewagte These
Zur Mehlnähe der Eltern aufstellt
Die wunderbar ironisch dazu ist

Kommt für ihren Vater der doch
Der Hauseigentümer ist etwas
Zu kassieren worauf die beiden
Sich erstmals sehen können

Dann fährt die Vermieterin in
Kur wie es ältere Damen eben
So machen nur nach Thüringen
Weil Kissingen doch zu teuer ist

Wo einst der Reichskanzler noch
Die berühmte Depesche versandte
Die 1870 den Krieg gegen Frankreich
Wie von ihm gewünscht auslöste

Wie Karlsbad unbezahlbar wurde
Also geht sie zur Kur wie jeden
Sommer gen Thüringen und legt
Der Haushälterin die Versorgung

Ihres Untermieter sehr ans Herzen
Als sie dann nach Wochen zurück
Von der Kur gut erholt wieder da ist
Kommen die ersten Beschwerden

Er hätte Feste gefeiert und auch
Der Bäckermeister verdächtigt ihn
Wegen verschwundener Läufer
Wie seiner Feste wegen doch

Noch verteidigt sie ihren guten
Mitri der dann eines Abends noch
Zu ihr ans Bett kommt und ihr sein
Großes Leid klagt ohne Arbeit nun

Die gute Witwe leiht ihm unter dessen
Heiligen Versprechen der sofortigen
Rückzahlung Geld und am nächsten
Tag sind Mitri und die Bächerstochter

Verschwunden und ihr Untermieter
Dankt nur mit einem Zettel doch die
Witwe bereut nicht das gegebene
Nur mehr hätte sie gern davon gehabt

Bei Spuk unterm Hochbahnbogen wird
Vom Geschehen in einem der bekannten
Tanzlokale erzählt wo ein Gast unerwartet
Den Preußenmarsch gern hören möchte

Wie dieser ihn an seinen Unteroffizier aus
Dem Kaiserreich noch erinnerte sogar in
Bart Frisur und Haltung identisch scheint
Das Publikum ein wenig pikiert dort ist

Während der seltsame Unteroffizier so
Ganz ohne Uniform die Kapelle noch
Zackig und selig dazu dirigierte ging
Ein peinliches Gruseln durch den Saal

So gibt es Begegnungen wie auch
Erinnerungen die entbehrlich sind
Und doch ertragen wir diese weil
Die Vorstellung zu komisch bleibt

Heute am Tag dann in Friedells
Kulturgeschichte der Neuzeit voller
Freude am weiten Geist versunken
Der so spannende Brücken baut

Erzählt hier von den Flegeljahren
Des Kapitalismus in England unter
Elisabeth der die Ausbeutung von
Ländern wie Slaverei noch förderte

Die Zeit in der die berühmte alte
Londoner Börse gebaut wurde war
Die in der sie das Empire mit Raub
Piraterie und mehr erst errichteten

Daran zu erinnern auf welcher Basis
Der so freie Kapitalismus und der
Reichtum im Westen steht tut gut
Auch wenn es wohl nichts ändert

Wie ein gerechter Ausgleich mit
Den ausgebeuteten Ländern denn
Aussehen könnte wäre spannender
Als die Verklärung des Empire noch

Dieses ist durch Freibeuter die sich
Fremder Güter ermächtigten noch
Errichtet und dafür zu Helden des
Vaterlandes und Geliebten wurden

Getarnt wurde dies gerne noch als
Kapitalistisches Unternehmen was
Sich Land und mehr sichern wollte
Real der Unterdrückung nur diente

Wie sähe die Welt aus wenn alle
Am Kolonialunwesen beteiligten
Länder ihre Schuld entsprechend
Dem heutigen Stand beglichen

Ob der Kapitalismus humaner je
Geworden ist oder die Gier nach
Gewinn das peinliche Schachern
Nicht logisch dahin führen muss

Wäre eine Frage die für einen Plan
Für die Zukunft wichtig wäre doch
Sollten wir freie Alternativen haben
Bevor wir funktionierendes beseitigen

Für einige Seiten widmete sich Friedell
Der Wissenschaft und  der Entdeckung
Der Welt wie des Universums durch
Neugierige Forscher und Physiker

Erzählt von Tycho Brahe dem genialen
Dänen den seine Kirche vertrieb denn
Auch die Protestanten waren vor der
Sturen Dummheit niemals völlig gefeit

Wie dieser dann im Prag Rudolfs II.
Zum Lehrer von Keppler wird wie
Dieser eine geniale wenn auch falsche
Theorie zur Sternbewegung fand

Mathematisch klug berechnet wie
Von bestechender Logik nur leider
Davon ausgehend alles drehe sich
Um die Erde wie Jupitermonde

Kommt dann zum genialen Galilei
Dessen Erkenntnis über das Universum
Seine Erfindung des Fernrohrs was er
Mit zwei anderen unabhängig teilt 

Für den Forscher und Künstler Galilei
Ist Friedell voller Bewunderung ohne
Deshalb dessen Fehler zu übersehen
Wie dass er ein Choleriker auch war

Woher sich diese Erkenntnis speist
Ob sie eine Theorie begründen könnte
Wäre spannend zu erfahren doch dazu
Lässt sich Friedell nicht weiter aus

Sollten wir fragen wie eng Genie mit
Cholerik und Impulsivität verbunden ist
Ob eines das andere bedingen kann
Oder ein krankhafter Auswuchs bleibt

Auch über die realen Grundlagen seiner
Verurteilung durch den Papst wie milde
Dieser Urban VIII. zunächst war sogar
Seinen Forschungen begeistert folgte

Doch ebensolcher Choleriker wie der
Geniale Künstler auf ihm dann von
Gegnern zugetragenes reagierte auch
Wenn es wirklich relativ milde war

Der Widerruf und der Hausarrest sind
Zwar ärgerlich aber weniger Drama als
Die damals üblichen Scheiterhaufen für
Der Ketzerei Verdächtige es sonst waren

Überhaupt forschte die Kirche über die
Jesuiten selbst und war nicht so blind
Wie manche es ihr unterstellten wie
Ihre Gegner es ihr lange vorhielten

Das Festhalten an Aristoteles wie die
Unterschlagung von Epikur und Lukrez
Zeugt zwar von zu engem Horizont 
Aber folgt zumindest einer Logik

Ganz ausführlich schreibt Friedell
Zu Bacon und seiner Rolle in England
Wie für Philosophie und Forschung doch
Davon dann die nächsten Tage mehr 

Zum Abschluss der Lesezeit gab es noch
Einige Seiten feine literarische Happen
Von Stanislaw Ignacy Witkiewicz der in
Abschied vom Herbst  einen Dialog

Zwischen Atanazy Zosia und Jèdrek
Beschreibt  der sich in der völligen
Dekonstruktion der Argumente verliert
Aber existentielle Grenzen fein auslotet

jens tuengerthal 26.9.24