Freitag, 31. Mai 2013

Dauerhaftes Glück

Fragen wir Männer uns wirklich oft genug, worauf es eigentlich ankommt oder wird es Zeit, Prioritäten zu setzen, um die entscheidenden Dinge zu genießen?

Was ist der Weg zum dauerhaften Glück?

http://www.youtube.com/watch?v=PJzvXuDyoQ0


My Regen

My Regen
Regen Regen Regen
Im Mai macht schön
Schöner kann es kaum
Noch werden denn Venedig
Liegt in der Wüste
Verglichen
Regen Regen Regen
My Regen your Regen
Wird niemand mehr
Erregen
Tropfen haben viele Klänge
Ansonsten verschluckt Regen
Alles es bleibt nur eins
Regen Regen Regen
Hach ich liebe den Regen
Im Mai er macht so schön
Feucht
jt 31.5.13

Stunden zählen


Noch wach liegen schon
Tief in Gedanken bei dir
Lässt die Zeit stehen
Zwischen den vorüber
Eilenden Momenten des
Nur Alltag ohne dich bis
Du da bist wir endlich
Eins werden im ganz
Verschlungenen miteinander
Streicheln dich nur meine
Worte um so zärtlicher
Erwartungslos bleiben ist
Die Bedingung der Chance
Des Glücks und so
Warte ich einfach
Bis du da bist und wir
Zusammen kommen
jt 31.5.13

Feststeher


In großer Menge kommen
Sie schubweise aus der
Café Bar um eng zusammen
Auf dem Bürgersteig zu
Stehen laut im Gespräch
Miteinander werden in
Gruppen wechselnd nun
Wieder von Schauern enger
Zusammen getrieben im
Feuchten Monat Mai
An den Tischen rücken sie
Näher zusammen auf den
Noch trockenen Plätzen
Besprechen die Damen
Nebenan Sinn und Ziele
Der Erziehung im Zeitalter
Neuer Medien und erzählen
Ausführlich von der durch
Berieselung mit Filmen
Gestörten Entwicklung der
Schon Kleinkinder die doch
Beschäftigt werden sollen
Damit ihnen nicht langweilig
Wird
Die hiesige Inselfee sitzt zu
Ihrem Geburtstag gekrönt
Nebenan lässt sich selig
Feiern vom schaurigen der
Hier Nacht ungerührt mit
Ihrer um den Busen Neon
Hell beleuchteten Freundin
Im Gespräch um die
Aufmerksamkeit der beiden
Herren durch Flucht zum
Tanz innen buhlend
Ziehen sie ihren Weg
Langsam trotzen immer
Weniger dem hier Gewitter
Zwei Schöne stehen nun
Zur Rechten rauchend ihre
Kleine Runde plaudernd
Erweiternd während die
Beiden nebenan sich immer
Mehr über ihre angeheiratete
Verwandtschaft echauffieren
Fällt der monsunartige Regen
Langsam immer weiter
Gibt der Aufregung hier
Die Ruhe der raumgreifenden
Natur die immer feuchter
Um sich greift alles hier
Es findet sich neues
Überraschend während
Die Nacht langsam trocknet
jt 31.5.13

Donnerstag, 30. Mai 2013

Alte Weisheit


Die Alten verkünden uns
Manches was heute wieder
Als bemerkenswert gilt
Besonders sobald es um
Die Natur geht gilt scheinbar
Je älter desto wahrer
Wir wissen so endlich sicher
Das wir im schönsten Land
Wohl leben denn als wahr
Gilt Mairegen macht schön
Was haben wir es mal
Wieder gut hier in
Deutschland
Und das nicht eine noch
Über das Wetter klagt
Das ist eine Investition
In die Zukunft
Heute kam auch meine
Tochter noch schöner
Aus der Schule
Im Regen
jt 30.5.13

Inniger krisenfest

Inniger krisenfest
Inniger noch als je
Lassen Krisen zusammen
Wachsen was längst tiefer
Sich fand als hier sagbar
Mit nur Worten als Krücken
Nur was ist inniger in der
Ferne fühlbar als Worte vom
Anderen bleiben doch sonst
Alle mehr oder weniger doch
Kitschigen Liebesrührungen
Bei sich allein irgendwie nur
Wieder Onanie
Unser Europa entfernt sich
In der Krise voneinander
Wird wieder primär national
Statt füreinander zu fühlen
Geht es nur um Geld als
Könnte dies je Träume
Ersetzen
Wenn nationales Denken
Vergleichbar dem Wixen
Immer bei sich bleibt könnte
Es zumindest den Moment
Befriedigen
Leider nur holen sich die
Reichen öffentlich einen
Runter während sie aus dem
Immer noch Norden auf den
Nackten Schoss des Südens
Starren
Manchmal bin ich froh
Kein Staat zu sein und
Zu spüren wie wir mit
Jeder Krise uns näher
Kommen zeigt zumindest
Wie sehr es Europa an
Liebe gerade fehlt
Wir haben mehr als Europa
Uns gehört die Welt die
Andere nur nutzen auch
Wenn im Kitsch nun endet
Was auf Krücken begann
Sind wir inniger als je als
Krisenwehrender Wall
Es ist schön unseren
Überfluss daran miteinander
Zu teilen auch in die Ferne
Fühlen wie wir uns noch
Im Regen stehend
Liebend halten
jt 30.5.13

Mittwoch, 29. Mai 2013

Fernfeucht


Fernfeucht

Sich berühren und im ersten
Schon die Hitze spüren ist
Noch normal relativ gesehen
Auch wenn es mehr ist als
Vielleicht viele je fühlen
Vermutlich auch wenn alle
Dabei das gleiche denken

Sich nur hören von Ferne
Und dennoch tiefer fühlen
Besonders in unseren tieferen
Regionen direkt spüren ist
Mehr auch wenn beim nur
Telefonsex noch normal
Irgendwie gewollt

Sich noch beim Streiten zu
Erregen beim Ringen um Worte
Mit deiner Stimme im Ohr mein
Glied wachsen wie feucht werden
Fühlen ist irgendwie neu denn
Scheinbar erregt mich schon
Dein Sein als solches weil es ist

Möchte dich überall spüren
Lassen wie nah du mir bist
Auch noch fern frage mich
Nur wie etwas noch näher
Werden kann als sich dies
Schon verwirrend anfühlt
Von ferne feucht auch
Innig vertraut im sich
Streiten noch inniger

Weiß nicht ob du wirklich
Bist solange du fern bist
Nur nie ging mir die Ferne
So nah sichtbar spürbar
Machst du mit mir mehr
Als ich hier stotternd
Sagen kann darum
Schweige ich nun lieber
jt 29.05.13






Ein Versuch

Ein Versuch
Bin immer für dich da
Wenn du mich brauchst
Noch brauchst solange
Du etwas brauchst wenn
Das nicht nur Worte sind
Niemand ist das wert
Es sei denn es ist die
Einzige Perspektive
Die frei noch bleibt
Dies zu prüfen solltest du
Dir Zeit und Ruhe nehmen
Da die Entscheidung immer
Einmalig ist es kein zurück
Gibt und kein danach
Die Gründe wo das nicht
Mehr das Sein überwiegt
Müssen schwer und klug
Sein um zu überwiegen
Nicht des Versuchs oder
Der Idee wegen halte ich
Dich für verrückt finde das
Eher normal nur anrufen
Hättest du noch können
Wem solche Zweifel nicht
Mal kommen der oder die
Hat nie richtig geliebt oder
Ganz gefühlt
Verstehe das aus vielerlei
Sicht gut es macht dich
Noch sympathischer bin
Immer zu feige gewesen
Egal ob Leben Versagen ist
Ob das gut so war wird
Vielleicht die Nachwelt
Entscheiden meine Tochter
Jedenfalls freut es noch
Es freut mich sehr dein
Misslingen und das nicht
Um des Versuchs wegen
Das ist ja normal sondern
Nur deinetwegen
jt 29.5.13

Dienstag, 28. Mai 2013

Liebesglück oder?

Liebesglück oder
Suchen wir das große Glück
In der Liebe oder lieber ein
Kleines aber beständiges
Liebesglück von nebenan
Oder gäbe es gar kein
Größeres Glück mehr als
Das kleine aber alltäglich
Gelebte Glück zwischen
Kleingarten und fernem
Urlaubstraum auf Insel
Oder haben wir gar keine
Wahl weil wir wahllos
Träumen und es sich erfüllt
Wie es sich gefällt
Cicero noch wusste mehr
Als wir heute ahnen

Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast,wird es dir an nichts fehlen.
Marcus Tullius Cicero

Ist das Liebesglück nur
Ein Traum der unglücklich
Macht da unerfüllbar ewig
Immer weiter suchen ließe
Da nichts wird wie wir es
Uns träumen nur dauernd
In Bewegung hält
Dann wäre es weise den
Traum zu beerdigen um
Garten und Bibliothek
Gebührend zu genießen
Vernünftiger wäre es wohl
Sich nicht zu verlieben
Einfach genießen was ist
In ruhigem Gleichmaß
Dumm nur dass alles
Ohne dich nichts ist
Also muß ich wohl weiter
Lieben hoffen bangen
Um dich
jt 28.5.13

Seeluft Berlin

Seeluft Berlin
In einem Strandkorb
Am See sitzen und lauschen
Auf die Vögel in den Bäumen
Einen Kuckuck über den See
Hören warme Maisonne
Zwischen dem großen Regen
Auf den Bauch scheinend
Steht die Zeit hier in der
Einfach Natur zivilisiert
Umbaut aller Orten
Langsam tuckert ein Boot
Vorbei andere liegen noch
Vertäut für nächstes
Wochenend und Sonnenschein
Hier herum während lautlos
Ein Segelboot näher dem
Anderen Ufer vorüber gleitet
Bei fast Windstille in der
Etwas fernere Windräder nur
Noch stehen
Da erwacht der Erpel der
Sich in nächster Sandgrube
Am hier winzigen Strand
Sonnte und putzt sich
Kommt quakend näher
Hält den Schnabel ins
Wasser aber findet es
Doch spannender den
Städtischen Eindringling
Zu inspizieren leider nur
Wird die Unterhaltung kurz
Quake zuwenig und er
Spricht nicht viel
So bleiben wir für uns
Jeder seiner Natur gemäß
Den Augenblick genießend
Manchmal ist es gut
Sich Zeit zu nehmen
Damit im Nichts dazwischen
Etwas geschehen kann
Da taucht ein Haubentaucher
Auf und wieder ab
Gleich ist es Zeit
Für einen Termin
Bis dahin geschieht nichts
jt 27.5.13

Liebeslogik

Liebeslogik
Na logisch lieb ich dich
Wie jemals könnt ich nich
Doch ist geflügelt wie
Gereimt heut noch ein Wert
Mit Bestandsgarantie auch
Jenseits schneller Triebe
Dem Vollzug von alter
Sehnsucht noch oder doch
Wieder nicht weil Angst
Mehr wiegt als Liebe
Manchmal
Was ist noch logisch
In der Liebe?
Umgangssprachlich meint
Es folgerichtig bloß zählt nur
Aus formaler Sicht denn
Dort sind schon und allein
Vollständige Sätze logisch
Die Subjekt wie Prädikat
Sich halten sind damit
Logische Aussagen
Viele aber nicht folgerichtig
So ist Form wie Leben oft
Und schlicht ich liebe dich
Ganz logisch
In der Logik ist logisch wo
Die Struktur der Argumente
Gültig ist unabhängig vom
Inhalt derAussagen was
Wieder formale Logik heißt
Mit Liebe nichts zu tun hat
Denn wo ist die unabhängig
Auch vom Inhalt je
Logisch gilt auch im Kontext
Von Sinn noch etwas denn
Sinngebung bezeichnet die
Fähigkeit des Gehirns so es
Denn da Wahrnehmungen
Nutzbringend zu filtern
Zu überlegen
Zu schlussfolgern
Wen wenn nicht dich
Wann wenn nicht jetzt
Wie wenn nicht so
Was wenn nicht das
Macht Liebe Sinn oder
Ist sie dieser am Ende
Die Welt ist zu komplex
Perfekt von einem System
Erfasst zu werden weshalb
Das Bild der Welt
Immer eine Vereinfachung
Unendlicher Komplexität
Auf ein überschaubares
Maß ist was für die Reduktion
Der Liebe sinnvoll scheint
Der Sinnbegriff umfasst
Jegliche Ordnungsform
Menschlichen bewussten
Erlebens es gibt demnach
Kein sinnloses Erleben
An Stelle der äußeren
Weltkomplexität erzeugt
Das System Mensch eine
Innere Ordnung was dann
Erst Sinnbildung wird
Das Komplexitätsgefälle
Wird mit dem subjektiven
Weltentwurfs der die äußere
Welt reduziert ausgeglichen
Das System interpretiert die
Welt selektiv und reduziert
Damit die Komplexität auf
Das ihm zugängliche Maß
Sinn tritt immer in logisch
Abgrenzbaren
Zusammenhängen auf 
Sinn ermöglicht unserem
Bewusstsein eine Auswahl
Verweist über das Gewählte
Auf das Nichtgewählte und
Somit auf die uns immer
Grenzenlosigkeit der Welt
So scheint es logisch dich
Zu lieben weil wir uns aus
Tausenden im weiten Netz
Gewählt gefunden gewusst
Vom ersten Augenblick auch
Sind die also nicht gewählten
Uns Sinn genug das Glück
Gemeinsam zu genießen
Denn auch wenn wohl nichts
Sinn hat an sich immer nur
Einfach ist sich darin genügt
Hab ich noch lange nicht
Genug von dir was mir nun
Völlig logisch ist
jt 27.5.13

Reggae Rap

Reggae Rap

Aus Afrika und um die Welt
Singen sie den Singsang
Der aus dem Gethos kam
Mit ruhigem Gleichmaß
Holt er sein  Publikum ab
Die vier Knaben singen
Von Glück und Liebe
Sind noch namenlos
Nennen sich einfach
Die unnknowns jetzt
Verständigen sich langsam
Trinken einen Schluck
Improvisieren die irgendwie
Technik hier wechseln
Auch die Stimme
Werden ein Chor
Yeah yeah bummbumm
Schon rapt es wieder
Wechselt zum Lied
Bleibt im Rhythmus
Bumbumm dadada yeah
jt 27.5.13

Rainer auf der Hut

Rainer auf der Hut

Ruhig mit der Gelassenheit
Seiner Jahre singt unser
Rainer heute mit Trachtenhut
Von der großen Liebe
Zupft seine Gitarre
Trägt die Stimmung
Noch als er vom Tod singt
Der an die Tür klopft
Natürlich auf englisch
Bringt er auf die Bühne
Worüber wir noch eben
Sprachen dass es in der
Heute hektischen Stimmung
Ein wenig Ruhe braucht
Und andächtig lauschen
Die hier dem Moment
Der Lieder zwischendurch
jt 27.5.13

Silvio auf der Suche diddidu

Silvio auf der Suche

Schnell beginnt Silvio
Mit seiner Show mit
Gitarre und Gesang
Nimmt der Italiener
Das Tempo im Raum
Auf singt von Leidenschaft
Mit tiefer Stimme
Hebt sie zwischendurch
Bringt in seiner Sprache
Ein Stück Süden in den
Keller zwischen Aufbruch
Und der großen Erwartung
Spielt mit seiner Stimme
Wird zum Clown
Bläst die Tröte
Tatttärä diddeldumm brum
Babbaba don't stop the music
Diddididuu ouaouaoua duuu
jt 26.5.13

Sonntag, 26. Mai 2013

Riders Connection

Riders Connection

Sehr melodisch bunt
Begleitet sich der Sänger
In bunter Hose mit der
Gitarre wozu seine Freunde
Am Bass und mit dem
Gesungenen Schlagzeug
Dem Rhythmus liefern
Erste schöne Brünette
Tanzt ihre Zigarette in der
Hand vor der Bühne die
Langen Haare offen in
Auch bunter weiter Hose
Die zarte noch Mädchenfigur
Versteckend beginnt
Der Keller langsam immer
Mehr zu tanzen wird der
Applaus euphorisch
Nach dem ersten Wechsel
Der Gitarren geht es
Erst richtig los
Schumdididumbumbum
Rattazong oh yeah
Voll da
jt 26.5.13

The Vegetables ohne Gemüse

The Vegetables
Rocken zu dritt
Den hier Keller
Zwischen melodisch und
Schräg schnell aber schon
Mitreißend keinesfalls
Fleischlos ein kurzer
Starker Auftritt zu dem
Sie nicht mal ihre Jacken
Auszogen die Blicke der
Jungen Damen dafür
Um so mehr hielten
Haben sie nun noch
Die Wahl wohl
jt 26.5.13

Dominica aus Polen

Dominica aus Polen

Mit tiefer schöner Stimme
Sang schöne blonde Polin
Zur Gitarre ihre drei Lieder
Fesselte ruhig und war
Schon vorbei kaum begonnen
Sehnsucht geweckt nach
Mehr auch von ihrem
Gesang verschwindet sie
Wieder in der hier Menge
Auf ein Wiedersehen
Irgendwann
jt 26.5.13

Blondes Glück

Blondes Glück
gets satisfaction
Wieder Sonntag singt
Schon zum Willkommen
Sehr stimmstarke Blondine
Mit ihrer Gitarre im Schoss
Von Glück und Liebe auf
Natürlich englisch während
Ihr der Pony tief in die noch
Faltenfreies Gesicht hängt
Sie mit starker Mädchenstimme
Die sehnsüchtigen Blicke
Der teils noch Knaben
Reihum einsammelt erzählt
Sie uns von ihrer Aufregung
Gibt sich noch süßer was
Die laute Stimme wieder
Bricht ein Moment von
Mädchenmusik ohne Träume
jt 26.5.13

Metaphysische Irrwege

Auf sich verweisen, kann selbstbezüglich sein oder nur die Fortsetzung des Gesprächs auf einer anderen Ebene.
Ohne eine letzte Antwort dazu zu kennen, hier ein Link zu einem Thema, das auch die hiesige Lyrik zentral umtreibt.
Worauf wollen wir bauen und wo ist unser Fundament?

Feuchte Träume

Feuchte Träume
Eingelullt vom immer noch
Regen wohlig trocken liegen
Von deiner Feuchtigkeit nur
Träumen wie sie sich mit
Meiner zu unserer mischt
Um sterbend zu zeugen
Ohne Zeugen nur
Gibt den Träumen
Halt im Morgen
Wer eine Norddeutsche liebt
Muss den Regen lieben
Sagst du
Möchte dich im beim unter
Dem Regen lieben damit
Uns bei jedem Wetter
Die Sonne scheint
jt 26.5.13

Regennacht

Regennacht
Während es über
Stadt wie Land
Regnet regnet regnet
Durch die Nacht
Durch den Tag
Durch die Nacht
Werden Freude wie Trauer
Weggespült als sei alles
Nur eine feuchte tropfende
Masse in der Natur die doch
Wieder alles beherrscht
Wo wir mühsam nur einen
Rest Kultur in glücklich
Trockenen Räumen uns
Bewahren wird uns die
Um uns steinern gewachsene
Zivilisation zum Schutzschild
Gegen die Unbill der Natur
Tropfen für Tropfen
Wird es immer ruhiger
In und um uns im Gleichmaß
Zeit zu schlafen
jt 26.5.13

Handschlag unter Freunden

„Ich freue mich sehr für den Verein. Das ist nicht mein Titel, sondern der des Vereins"
Ulli Hoeneß
Handschlag unter Freunden
Wird es keiner nennen
Wollen eine Geste der
Versöhnung wäre schon
Vielen zu viel
Aber vielleicht ist es doch
Zumindest ein Sieg des
Rechtsstaates über die
Vorverurteilende Diktatur
Der Massenmedien wenn
Einer als unschuldig gilt
Bis er verurteilt ist
Und Bescheidenheit steht
Auch Siegern besser als
Mir san mir
Wenn so zumindest noch
Preußischer Geist wo er
Gut war auch in der
Postdemokratie bliebe
Hätten alle etwas gewonnen
jt 26.5.13

Samstag, 25. Mai 2013

Finale Stimmung

Finale Stimmung
In dichter Menge gedrängt
Auch im hier Keller im Kino
Fiebert der Fußballkietz dem
Deutschen Finale entgegen
Schaut auf eine Leinwand
Voller Belanglosigkeit bis
Dahin sitzt rot und gelb
Ganz friedlich nebeneinander
Um gemeinsam nun zum
Höhepunkt zu kommen auch
Wenn die Befriedigung am
Ende sich farblich wohl
Unterscheiden wird ist in
Allem Wahn doch zumindest
Die Siegerfarbe irgendwie
Schwarzrotgold was Lust
Wie Leidenschaft nicht
Hemmen wird genießen wir
Einfach so wer immer
Dirigiert
jt 26.5.13

Zärtlichkeiten

Zärtlichkeiten
Ganz langsam
Mit meinen nur
Fingerspitzen
Über deinen
Hals wandern
Unter deinen
Haaren entlang
Streichen die
Sich mir entgegen
Stellen als wollten
Sie mich halten
Um dem Augenblick
Dauer zu geben
Der kaum erspürt
Schon verflogen
Ist und im Traum
Öffnest du dich
Unter tieferen
Haaren mir schon
Ganz feucht um
Ineinander zu
Tauchen ohne
Widerstand als
Sein wir nur um
Eins zu werden
Im kleinen Tod
Ist uns das Ende
Erst Anfang
Des Morgen
jt 25.5.13

Ziviler Ungehorsam

Ziviler Ungehorsam
In relativ milder Mainacht
Ziehen die Flaneure
Der Nacht teils paarweise
Teils noch für sich vorbei
An der weißen Bank vor
Meinem Haus lächeln
Manchmal dem hier
Einsamen Pfeifenraucher zu
Auf ihrem Weg in die Nacht
Der Stadt die nie schläft
Vom Platz tönen Lachen oder
Schreien zwischen dem
Klirren fallender Flaschen
Besetzen sie singend wild
Den offenen Ort machen ihn
Zu ihrem kaum noch
Nüchtern im überall
Verwalteten Raum des
Sonst geregelten Lebens
Seltsam frei im Schutz
Der schlaflosen Nacht
Ist die Freiheit des Freitag
Schon eine Form des
Zivilen Ungehorsam im
Wohl geordneten Verhältnis
Sonstiger immer mehr
Bürgerlichkeit hier
Oder folgen die sonst so
Zivilisierten einfach ihrer
Natur in der Schöpfung
Einer neuen Kultur der
Freiheit der Nacht und wie
Frei handeln die bewusst
Berauschten dabei noch
Fragt sich vermutlich keiner
Der laut genießenden Bürger
Hier beim gewohnten
Aufstand mit fast schon
Rituellen Charakter
Eine Passantin vom Flaneur
Beim offenen Gähnen mit
Ihrem Bier in der Hand
Lächelnd beobachtet hält
Sich plötzlich in scheuer
Geste die Hand vor den
Mund inmitten als müsste
Sie ein Stück Kultur retten
In dieser wilden Zivilisation
Der Nacht am Berg
Es bleibt ihr Lächeln der
Entschuldigung in der
Erinnerung noch schöner
Fast schüchtern wie der
Aufstand des Gewissens
Am ungewohnten Ort
Sich nicht vollständig
Zu entblößen
Handelte sie einem inneren
Trieb folgend beim ganz
Natürlichen Bedürfnis nun
Bewusst oder war es nur
Ein widergekäuter Reflex
Auf frühe Dressur der sie
Hier als Mitglied einer
Höheren Kultur offenbarte
Im Ungehorsam schüchtern
Beschämt weil ertappt sich
Zivilisiert zeigen halten wir
Gern für kultiviert und freuen
Uns an geteilten Werten
Während es vom Park her
Durch die Büsche leise
Plätschert wo einer seiner
Natur folgt lächeln wir die
Nacht an
jt 25.5.13

Freitag, 24. Mai 2013

In dir

In dir
Mit mir
In dir
Ganz
Tief
Einschlafen
Ist wie
Endlich
Eins sein
Schon
Im Traum
Nur aufwachen
Muss ich
Noch allein
Aber bald
Bist du
Ja da
jt 24.5.13

NaturKulturNatur

NaturKulturNatur
Was ist uns noch Kultur
Wo beginnt die Natur
Wann sind wir Kulturwesen
Ganz in unserer Natur
Oder zeigen wir uns gerade
Hoch kultiviert besonders
Natürlich oder werden wir
Kultiviert ganz natürlich
Unnatürlich weil wir uns
Kultivierend nicht mehr
Natürlich benehmen
Sondern uns kultiviert
Zeigen gegen die Natur
Naturgemäß werden wir
Je nach Natur und Kultur
Unterschiedlich antworten
Manche kommen erst in
Der Natur zu ihrer Kultur
Andere sind fern aller Natur
Voller Kultur ganz in ihrer
Natur während die beides
Lieben sich in Natur wie
Kultur kultiviert Zuhause
Fühlen scheinen gleicher
Mond und selbe Sterne
Über allen auch wenn
Einige nie nach oben
Schauen um nicht die
Natur aus dem Blick
Zu verlieren
Völlig verliert sich die
Linie wo wir das eine
Oder andere je nach Natur
Lieben oder einen anderen
Was ja ganz natürlich
Hin und wieder geschieht
Den Mond hinter dichtem
Blätterurwald gerade noch
Im Blick nicht naturbelassenen
Tabak in meiner Pfeife
Verbrennend natürlich
Tee trinkend wird die
Stadt zum Naturersatz
Bin ich ganz in meiner
Natur bis es natürlich
Zeit ist schlafen zu gehen
jt 24.5.13

Donnerstag, 23. Mai 2013

Jubiläumsüberfluss

Jubiläumsüberfluss
Die für eine Umverteilung
Des Überfluss eintraten
Einst haben sich zu den
Reformern des Sozialstaats
Machen lassen weil es
Im Sinne der Banken nötig
War den Ausverkauf des
Gemeinwesens gefördert
Den Staat entstaatlicht
Ihre Ideen verraten für die
Es weder Geld noch
Mehrheiten gab weshalb
Beides ultimativ angepasst
Wurde was der Demokratie
Gut tat wie am Ende den
Ideen von denen wenig blieb
Ihre Ideen wurden nach dem
Großen Krieg auch wenn
Noch die Mehrheit anders
Wählte hier staatstragend
Fragte sich warum noch sie
Wenn alle ihre Ideen in nur
Nuancen unterschieden
Vertraten während sie
Sie im Kern verrieten
Daran hat sich nichts
Geändert bis heute
Die postdemokratische
Kanzlerin gratuliert artig
Den früher Sozialdemokraten
Die halfen die Demokratie
Meistbietend zu veräußern
Der Ausverkauf geht weiter
Die Sozen lassen sich feiern
Als historische Vorkämpfer
Für Freiheit und Gerechtigkeit
Sind sie eine Anekdote
Lächelnd nickt die oberste
Repräsentanz das Jubiläum
Ab und alle kamen zu den
Totengräbern der Republik
Was auch immer aus dem
Staate wird nach dem was
Wir Demokratie nennen
Sie verloren sicher von
Allen am meisten noch
Nur was wird der Gewinn
Sein fragt staunend ein
Bürgerlicher Sozialdemokrat
Zum Geburtstag
jt 23.5.13

Worterotik

Worterotik
Dich mit Worten berühren
Damit du spürst wie sehr
Schon der Gedanke an dich
Erregt macht Buchstaben
Zu Krücken meiner Finger
Die dich berühren wollen
Zum Vehikel meiner Zunge
Um über dich zu wandern
Zur Vorhut meines Schwanzes
Beim in dich dringen
Als abgemessene Formen
Im Rahmen der Gewohnheit
Konventionelle Boten bloß
Wollen sie in dich dringen
Dich sich mir öffnen sollen
Diese knöchernen Gebilde
Deinen Körper zu meiner
Lust auf nur Linien in
Schwingung setzen
Ob du hinter sinnbemühtem
Alphabetsalat jenes nicht
Zu buchstabierende Gefühl
Spürst für das was uns
Jenseits beschriebener Lust
Aneinander hält
Es ist nichts als Worterotik
Die um dich ringt als könnte
Ein Gefühl in konventionelle
Ordnung gezwängt werden
Spürst Du sie sind sie
jt 23.5.13

Mittwoch, 22. Mai 2013

Buchhaltererotik

Buchhaltererotik
Der Buchhalter ist ein
Rosstäuscher er hält
Sich nicht etwa Bücher
Sondern führt nur solche
Die keiner liest
Wäre er nicht Buchprüfer
Also Erbsenzähler eigentlich
Dabei ist es so sinnlich
Schön sich Bücher zu halten
Um ihrer selbst willen
Sich im Umblättern
Ergreifen lassen für
Mehr als einen Moment
Buchstaben ihre Spuren
Wie Ackerfurchen in die
Erinnerung ziehen lassen
Den Seitenduft aufsaugen
Als seien die Geschichten
In diesen Schätzen mehr
Als Wort gewordene Ideen
Würden zu Geliebten des
Augenblicks die Seite für
Seite inniger uns anwachsen
Die Buchstaben-Tsunamis
Wühlen das unterste nach
Oben verwüsten alle
Vorsätze zur Enthaltsamkeit
Versklaven uns vielgestaltig
Einmal in Ihrem Bann
Manche haben Buchhalter
Ich halte nur Bücher von
Buchhaltung verstehe ich
Immer noch nichts
jt 22.5.13

Vollstes Vertrauen

Vollstes Vertrauen
Wieder einmal schenkte sie
Einem ihrer Besten ihr
Vollstes Vertrauen was noch
Jedesmal sehr schnell zum
Abgang der so betrauten
Führte als gäbe es einen
Zusammenhang zwischen
Ihrem Vertrauen und deren
Untergang läge etwas wie
Ein Fluch aus biblischer Zeit
Auf ihren Worten die doch
Nähe zeigen sollen denn
Was ist uns noch was wert
Wenn die Erfahrung zeigt
Das ausgesprochene Wort
Unserer Kanzlerin leitet
Gegen seinen Wortlaut noch
Stets den Untergang ein im
Vollsten Vertrauen in die
Zukunft mit ihr es ist nichts
Als die nackte Wahrheit
jt 22.5.13

Bücherliebe

Bücherliebe
Bücher lieben und sich in
Worten finden zwischen
Zeilen an dich denken
Beim umblättern dich
Berühren wollen
Zwischen dem Duft
Der knisternden Seiten
Deinen Atem auf meiner
Haut spüren ohne sich
Wirklich berühren zu dürfen
Streicheln nur Worte deine
Offene nasse Mitte auch
Wenn Bücher Feuchtigkeit
Hassen liebe ich deine
Immer mehr die aus nur
Worten uns zusammen
Wachsen lässt will dich
Endlich ganz
Spüren fühlen riechen schmecken
Eins sein
Zwei bleiben
Nur mehr
Aus uns lesen
Und eine neue Seite von uns
Umblättern bleibt auf jeder
Eine Bücherliebe
jt 22.3.13

Dienstag, 21. Mai 2013

Sternenstraße

Sternenstraße
Soweit die Sterne sichtbar
Sind auf der Bank vor dem
Haus unter dem Balkon zu
Dem heute geschlossenen
Café strahlen sie hell in die
Hier Nacht in der noch
Letzten Stunde nach
Einem 5 Elemente Treffen
Voller Zeugungskraft über
Das Zeugen unter Zeugen
Die also Unzucht mit und
Ohne als Kunst auf allen
Ebenen wurde eine Idee
Geboren voller Freiheit
Die mit dem Frühling
Weiter wächst
jt 21.5.13

Betroffenheitslyrik



Die nachfolgenden Gedichte entstanden nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima und waren der Versuch einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema - vor Katastrophen stehen wir immer wieder, aus manchen wollen wir lernen, bei den meisten tun wir das eher weniger, machen weiter wie bisher und wundern uns jedes mal aufs neue, wenn wieder die Welt unterzugehen droht, auch wenn wir doch vermeintlich so gut wollen und unsere lässlichen kleinen Umweltsünden und sonstigen Vergehen, doch nicht wirklich dafür verantwortlich sein können. Bin gespannt auf eure Gedanken dazu nun zwei Jahre später.

 Ein Tal in der Nähe von Fukushima, das Menschen voraussichtlich die nächsten zehntausend Jahre nicht ungeschützt werden betreten können.


Der große Knall, bei dem menschliche Technik und Natur Leben auf Dauer unmöglich machten.

Betroffenheitslyrik

nun entzünden wir wieder lichterketten
tragen fahnen und farben,
die unsere nähe zeigen,
uns zu mitfühlenden opfern machen
im chor der gutmenschen unserer welt

es hilft nichts und niemand aber es
fühlt sich so schön an und
nimmt uns die last des
selberdenkens

fingen wir damit an, müssten wir uns
fragen, wo wir teil dessen sind, was
geschah jenseits der naturkatastrophe,
die auch durch hiesige lichterketten
kaum behoben wird

wir handeln wie immer
ohne die folgen zu bedenken
und geben uns der gewohnheit
hin – wie wäre es einmal anders:

innezuhalten
nachzudenken
still zu stehen
zu schweigen
und die langsamkeit wieder zu entdecken

© jens tuengerthal 11.03.11


wen eigentlich

mahnen wir, wer wird bewacht
und wem helfen wir mit sich
verbreitenden mahnwachen
allerorten

helfen wir uns?
oder den opfern?
mahnen wir wen?

machen wir einfach politik,
wie immer, nur zugunsten
dritter ungefragter, die dann
dankbar zu sein haben

wen eigentlich wollen wir
damit beglücken oder geht
es am ende weniger um
sie als um uns
spurloses

strahlen sind fast immer unsichtbar
begreifen können wir sie kaum und
fühlen nur, wenn es schon zu spät
ist

zu spät, als dass sie noch spurlos an
uns vorübergingen, uns unberührt
ließen, uns nicht schon veränderten,
wuchernd

angst ist nichts greifbares, nur eine
ahnung voll genügt, uns ganz aus
der bahn zu werfen, bis wir nun
spurlos

verschwinden wollten, blieben
nicht die strahlenden reste
von uns eine ewigkeit
über


gewissheiten

was wissen wir schon über das
was kommt und seine ursachen,
tappen fragend nur im dunkeln,
das uns umgibt und aus dessen
zu heißen kernen es strahlt, um
uns künstliches licht zu geben,
das uns auch keinen durchblick
gab

dabei lieben wir doch die
klarheiten
und den
durchblick
der uns stark macht
vor anderen

beschäftigten wir uns mehr mit
uns nun im schatten des schrecken
vielleicht bekämen wir gewissheiten,
die uns der minütliche blick auf
nachrichten nie gibt
vielleicht wollen wir auch gar nicht
so genau hinschauen und klagen nur
aus gewohnheit


  
heldensterben

echte helden werden selten, wenn
kriege am bildschirm entschieden,
retter via gps gesteuert, keiner mehr
es sich leisten kann, was zu riskieren

wie wollen wir da noch welche,
die einfach ihr leben riskieren
für andere, ernst nehmen
was sind sie sich denn noch wert,
haben sie die zeichen der zeit
nicht erkannt, fragt sich jeder
bescheidwisser
und wenn sie dabei sterben,
sind sie wohl selbst schuld

wer dem anderen mehr wert gibt,
als sich zu retten, ist wohl nicht
angekommen im globalen system
fraglich nur, wer uns rettet,
wenn es drauf ankommt,
wie gerade von osten her


zwischenzeiten

in zeiten zwischen den welten
können wir luft holen, um der
atemlosigkeit lebensraum zu
geben, sie uns wieder zur
schöpferischen lust werden
kann

lenken libyer ein angesichts
der drohung, wird mehr frieden,
werden vorgeblich friedvolle
deutsche zu ängstlichen verhinderern,
die am atom heilen wollen,
was sie in der energiepolitik
vernachlässigten

besserwisser und schreihälse
werden manchmal durch taten
schneller gestoppt, als durch
weiteres warten

fragt sich nur, ob die
zwischenzeiten auch genügen
japanische kerne zu kühlen oder
das zu lange schweigen bereits
unerbittliche folgen haben wird


sonntagsruhe

unter immer blauerem himmel schweigen
hier jedenfalls die waffen, geben sich die
einen verbündeten unverbindlich
gegenüber den anderen,  die sich
kämpferisch zeigen, für
revolutionäre freiheit leben opfern
strahlen östlicher noch die reaktoren
vor sich hin – keiner weiß wie stark
kerne verschmolzen und noch
zögern sie, etwas zu bestatten
was wir nicht beherrschen sondern
uns und es fragt sich, was uns
die freiheit noch wert ist im
lichte ihrer feinde und
manche sonntagsruhe ist
trügerisch


frühlingsanfang

in hellem licht treiben die sonnendurchfluteten
ihre triebe aus, beginnt ein bilden und streben
überall, goetsch gesagt, wollen wir, wie die
umgebende natur uns fortpflanzen in allem
schöpfung werden uns nur schöpfend
erschöpfen

während hier der zyklus seinen lauf nimmt,
gehen südlicher und östlicher welten unter,
von denen wir nicht wissen, wann und ob
sie wieder einen blühenden frühling sehen
oder in menschengemachtem tod ewig
strahlen

sollten wir weniger liebend, das licht im
frühling begrüßen, weil einige ihre erde
unbelebbar machen oder müssen wir nun
um so mehr die liebe und das leben feiern,
einen apfelbaum pflanzen damit unsere
kinder noch liebesäpfel genießen können –
oder wäre das unmenschlich?


sonnentage

unter blauem himmel ziehen sie
mit ihren träumen und sorgen
durch die himmelblau leuchtende
stadt, suchen lösungen für ihren
alltag, streiten sich über laufzeiten
und beteiligungen während anderswo
wieder rauch aufsteigt und

ungewissheit

kommenden frühling verdüstert
oder sich andere im kriege

fürchten

möchten wir hier in der sonne
sitzen, weil sie scheint - müssten
wir nicht wichtigeres dringend tun
ob es noch wichtigeres geben kann
an einem frühlingstag, als in der
sonne zu sitzen im frieden, fragt
sich einer hier, denkt an dort und
macht einfach weiter

untergründig

unsichtbar wandert
das strahlen
vom kohl
zum kraut
und in die rüben
bis es tiefer noch im wasser wiederkehrt
noch ahnt keiner
wie weit was wohin
geht und was bleibt
keiner hat was
gesehen und
keiner spürt gleich
etwas nur untergründig wandert es
weiter und weiter und lässt
unerwünschtes wachsen
bis uns unser werk auffrisst
rosige vorstellung im frühling



endstation

wenn menschen an ihre
grenzen stoßen, nichts
mehr tun können, nimmt
die menschengemachte
katastrophe ihren lauf
ganz natürlich werden
himmel und erde nun
verseucht und hilflos
sehen wir nur zu -
hoffentlich hilft einer
den menschen noch


wir dürfen nicht

zu optimistisch sein, sagte heute
ein regierungssprecher im osten
und einer, des es wissen könnte
hier im westen meinte es sei nun
größer schon, als das was wir uns
als größtmögliches dachten

und weiter schmelzen die kerne sich
in boden und besiedelte umgebung

vergiften die insel
für millionen jahre

machen ewigkeiten unbewohnbar
lassen die menschen langsam
sterben immer mehr

vielleicht müssen wir nun
optimistischer sein, um
alles zu ertragen oder an
die liebe 


planlos ins nichts

während wir dem begrenzten
krieg wahltaktisch fernblieben,
dehnen wir den über
decaden ziellosen krieg
aus, um zumindest solidarisch
zu scheinen, machen die
planlosigkeit manifest,
lassen ausstiege uns verkünden,
die keine sind wie die untaktischen
verräter offenbarten, ohne zu wissen,
was sie taten, weshalb nun andere
ihren kopf opfern, bis sie dann
wochen später wie entehrte
kapitäne wieder in alle ehren
eingesetzt werden – spielt
noch, wer so leicht opfert
oder ist es nur noch ein
todeskampf, wie er östlicher
noch um reaktoren ausgefochten
wird, die längst allein den
fusionierenden gang aller
kerne gehen, ohne dass einer
nur wüsste wohin


konsequent gedacht

müssen wir zu ende denken was droht
oder wollen wir lieber nicht wissen
was auf der östlichen insel passiert
während wir unseren samstag in ruhe
beginnen

was würde sich ändern, wenn wir
wüssten, dass der boden wie das
umgebende meer nun tausende
von jahren unbetretbar bliebe –
nichts wohl

was können wir tun für die dort,
die schon verstrahlten, die wir
nicht hier haben wollen, um
nicht selbst krank zu werden,
gar nichts

gibt es noch einen funken an
hoffnung, dass alles sich noch
zum guten wendet und wir uns
schadlos dem grauen entziehen
durch schließen der augen,
wohl kaum

vielleicht aber könnten wir,
zu denken beginnen, einfach
und konsequent, was es heißt
für die kinder und kindeskinder
und taudende von generationen,
was geschah

dann könnten wir es künftig besser
machen, wenn wir noch etwas
machen können – zuviel
konjunktive scheint mir


sonntagsruhe II

ruhiger als ruhig und sogar oben
nur blau dreht sich die
sonntagswelt
nur um sich
während dort rebellen erfolgreich
ihre regierung von regierungen
anderer staaten unterstützt
bekämpfen und östlicher noch
strahlende welten ihren lauf
nehmen und eben alles ganz
natürlich immer schlimmer wird,
klingen durch berliner himmelblau
im frieden eines hinterhofs vom
erdgeschoss her orgelklänge,
trübt nichts den himmel über den
vielen dörfern und nur die blüten treiben
die allergiker nach innen – es herrscht
frieden scheint es – aber was ist noch
die  wirklichkeit in zeiten wie


kernfusion

wenn alles eins wird und sich
das einsgewordene unserem
zugriff entzieht, können wir
nur noch hoffen, dass es im
boden bleibt damit es uns
nicht atmosphärisch noch
betrifft –
sollen sie doch den fernen
osten unbewohnbar machen,
könnte der westen meinen
könnte sich sicher wähnen
so fern von allem nur
insofern könnten wir,
unmenschlich gedacht,
irren,
leider nur wird es dann
keiner mehr merken


hoffnungsschimmer

zwischen all den meldungen vom ende
noch eine aussicht finden, scheint
immer schwerer, noch suchen wir
und halten uns an

strohalme aus licht und liebe

wenig mehr blieb uns als die illusion,
es könnte etwas geben, was das nichts
überlebt, unseren kindern heimat wird

solange wir kinder haben und machen,
werden wir wieder und wieder träume
träumen wollen – für eine hoffnung
ein leben geben – auch wenn nichts
mehr bleibt

es gibt keine hoffnung, dass plutonium
verschwindet und wir nicht sterben an
ihm oder aus anderen guten gründen
als verstrahlte opfer unserer gier

aber es gibt kinder und also ist etwas
auch wenn nichts mehr ist …


nichts ändert sich

was wird wohl werden, wenn wir
überleben und die auf der insel
wieder einen alltag finden
jenseits von strahlung
und beben,

werden wir wieder uns fressen lassen
von gier und fortschritt und bedenken
beiseite schieben, als sei nie etwas
geschehen

müssen sie nicht gerade nun erst recht
und um so schneller sich wieder erholen

was bleibt - wohl nichts, scheint es
und wir werden wieder weitermachen
wie immer, weil es ja weitergehen muss

bis zum nächsten knall

der wachrüttelt, unser denken ändert,
die grundfesten des seins erschüttert bis ins
Mark, bis es wieder weiter gehen muss und
so weiter und so weiter und so weiter

und wenn sich nichts ändert, leben wir doch
noch, sonst hätte sich ja was geändert


bombenwetter

ruhig und friedlich bis es kracht,
kommt der mai auch in den eher
unruhezonen genannten gebieten
daher und eine autonome demo
am platz wurde von den nun
eltern früher einmal wilden eher
lächelnd betrachtet von oben, die
kinder fest an der hand – empören
wir uns nun, dass diktatorensöhne
und enkel zu rein militärischen
zwecken sterben müssen oder lassen
wir uns den schönen mai nicht trüben,
fragen sich die früher friedensbewegten
in den frisch sanierten wohnungen, den
latte auf der dachterrasse in der hand,
zumindest den blick in die tiefe
wäre nicht so ein bombenwetter
könnten wir ja was machen
gegen irgendwas
nur fukushima strahlt eben weiter
einige ewigekeiten


Der Terror
(lat. terror „Schrecken“)

ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende
Verbreitung von Angst und Schrecken
durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt,
um Menschen gefügig zu machen.

Das Ausüben von Terror zur Erreichung
politischer, wirtschaftlicher oder religiöser Ziele
nennt man Terrorismus.

Terror war ursprünglich
bei den alten Vordenkern des Liberalismus
eine dem Staat zugeschriebene legitime Funktion.

So dichtet Wikipedia, wie machen wir uns nun einen Reim darauf, fragt sich, wenn irgendwie staatliche, nur vor Ort fremdstaatliche Terrorkommandos gezielt Terroristen töten unter Inkaufnahme von Angst und Schrecken und wenn dies gelang, tanzen die Menschen auf den Straßen in Amerika, während in der islamischen Welt ein Held betrauert wird. So denkt heute auch der Freitagsdichter über diese bejubelte Tötung nach und fragt sich, ob der Tod eines Menschen je Grund zur Freude sein dürfte.


ende des terrors

wer gewalt sät, wird gewalt ernten,
wussten schon die alten und
ignorieren es bis heute

kaum hat sich der kampf gegen
atomares grauen den schlagzeilen
entwunden, sollen wir uns über
getötete tötende freuen

im immer noch wilden westen
tanzen sie auf den straßen
im früher schon kultivierten osten
trauern wohl viele
um einen tödlichen helden

was ist angemessen
an wendepunkten
wenden wir den blick
nach oben und schauen
wohin die sterne weisen
oder suchten wir besser
landmarken in uns?


in der not

dürfen wir uns in der not wehren
oder sollten wir lernen, zu ertragen,
uns zu opfern, dem was wahr ist
oder viele für wahr halten, was aber,
wenn es nicht wahr war, nur eine
zeitweise wahrheit uns leitete und wir
für vermeintlich wahres nun falsch
finden, nachdem wir unwiderruflich
handelten – dann bleiben die
im namen der wahrheit getöteten
tot und die sicheren kraftwerke
strahlen weiter – wie können wir uns
gegen die wehren, die unwiderrufliche
wahrheiten verbreiten?


wechselwetter

so wird nach maienhaft endendem
april der mai wieder wechselhaft
und zwischen wolken und sonne
fegt der regen offene blüten von
zu bunten bäumen für die graue
stadt – zarter blütenzauber
vom winde verweht – alles zuviel
wird wieder grau im graben
grauenhaft grau fühlen sich
noch die gedanken an
japanische kirschblütenträume an
und wir fragen uns, ob das nun
echolose nichts nicht viel
katastrophaler ist, als die sich
überschlagenden meldungen


traumtage

warme sonne wechselt mit wolken
und wind weht über den berg –
es ist frühling und das leben blüht
wunderbar, währenddessen
sucht sich die liebe ihre wege,
ergreift alles –
ein lächeln liegt in der luft,
östlicher nur, von wo die
verwöhnenden sonne kam
verstrahlen sich arbeiter in
kurzschichten, um zu retten,
eine lüftung in gang zu bringen
und während hier der traumtag sich
gen westen himmelblau verneigt,
riskieren dort wenige alles für den
rest, der kurz sein könnte –
nur ein alptraum?


lichtblicke

eingemauert zeigt sich der reaktor
ruhiger, fast harmlos auch in
todeszonen –
wenn wir nur wüssten, wann das mauern
beginnem und das kühlen enden kann
während feuerwehrleute samuraigleich ihr
leben spritzend riskieren
techniker minutenweise jahresdosen
sich aussetzen, um zu retten,
wissen wir noch immer nicht, was wird,
wie lang, wie groß, wie ewig dauert das
geteile von menschenhand, denn wenn
die erden nicht mehr bebt und alles
gut geht, könnte es in 30 jahren sicher sein,
außerhalb der todeszone
was für ein lichtblick


heldensterben

helden werfen sich in schlachten,
stehen an der front und geben ihr
leben für die sache, so werden
sie mit ihrem ende zu vorbildern
der überlebenden, die tote ehren,
weil sie weiterleben im schatten
des todes – den helden aber
bleibt nichts als ihr nicht sein
und so fressen wir unsere helden,
opfern vorbilder, um des lebens
willen im sterben – fragt sich,
was aus denen wird, die langsam
sterben, wenn ihre taten schon
vergessen und anderes uns lebende
umtreibt – sie gingen, damit wir
bleiben und sterben still vor sich
hin – es bleibt fast nichts nur die
sonne scheint und der frühling
ist zauerhaft lebendig verliebt


muttersöhne

solche die einmal erfolgreich sind,
stolz der mutter, kern des seins,
waren auch die kernspalter,
die aus ihrem wissen bauten,
was uns heut die erde nimmt
wenig nur trennt das genie von
unsrem sterben und im nutzen
liegt der tod verborgen

ehren wir nun auch die mörder
mütter oder wär das inhuman?
muttertag bleibt muttertag auch
wenn söhne sterben oder morden
denn im gebären und im tragen
lag das mutter sein –
was nun wird ist einerlei,
mutter bleibt abstrakt und ist,
war es das?

zwischen fukushima und tschernobyl
warten mütter bis heute auf ihre söhne


leere freiheit

wo ist die freiheit im leeren raum,
wenn nichts mehr ist und sein in
der leere keinen halt mehr findet,
überleben am lebensraum
scheitert?

was ist die freiheit im nichts wert,
wenn alles was blieb, leblos wird,
weil nichts mehr leben kann in
verstrahlten räumen?

wie leben wir die freiheit im toten
raum, in dem kein freiraum für
leben mehr ist, weil die strahlung
nicht halt macht?

wer glaubt noch an die freiheit
jenseits der todeszone oder
ist im diesseits damit ein neues
jenseits die freiheit?


wonnemai

verbrannt und ausgelaugt sind wir
im auf und ab der krisen und kaum
weiß einer wohin, wer wagt es noch,
hinzuschauen und da zu bleiben, in
all dem schmerz und der gerechten
wut am ende – immer trifft es die
falschen, büßen die kleinen, für den
unsinn und wahn der großen oder
sieht einer ausnahmen?

nur was tun, wenn im mai die sonne
scheint, die parks rufen, die liebe lacht,
sollen wir uns in jedem moment bewußt
machen, dass die welt schrecklich ist
zu uns und anderen oder lebt es sich
besser dies leugnend?

weiß nicht was wahrer ist, und während
fukushima weiter strahlt, lachen wir den
frühling an, zeugen unschuldig,
nur wegschauen,
wenn kraftwerke oder
bücher brennen, wäre tödlich,
für wen auch immer
… schön ist der Mai …


mutproben

wer sich im gegeneinander misst,
lässt im miteinander mehr aus,
hat mut zur lücke im sozialen und
wird um seiner klaren stärke
vielerorts bewundert,
braucht es doch entscheider,
meinen manche,
während andere glauben,
viele augen sähen mehr –
wer viele will, muss teilen
wer nicht teilen will,
muss viel kämpfen
ist mutiger, wer zu teilen wagt oder
wer allein siegen will,
fragt sich einer und denkt an die
kratftwerkskämpfer, die sich geben,
damit wir überleben und über allem
teilen sich die kerne und wir können
sie nicht halten manche mutproben enden
tödlich


hoffnungsträger

zwischen grauen wolken und
großen ängsten zeigt sich nun
wieder licht und der tag badet
im wechsel zwischen heller
hoffnung und dunkler ahnung

halten wir uns an die erstere
könnte ein abschalten dort wie
hier eine sicherere zukunft
ahnen lassen, der liebe auf
ihren wirren wegen ein
versprechen abringen

sehen wir auf die ahnung,
wissen wir, was geschah,
wie viele ewigkeiten es
dauert bis heilt, was eben
erst geborsten, wie weiter
strahlen die reste

in der maisonne halten wir
uns lieber an die lücken
zwischen den wolken und
nehmen das wenige als ein
versprechen zum glück

manchmal lebt sich schöner
als hoffnungsträger und
leuchtturm, lichter jedenfalls


wetterwechsel

was tun wir, wenn sich nichts wie
angekündigt verhält und eins ums
dem tag entgegen lachen lässt,
auch wenn wir es besser wissen,
den untergang spüren, angst haben,
die im frühlingsrausch verblasst
weil die natur sich wege zueinander
sucht, ungeahntes glück sich in
bedrohter umgebung halt sucht –
nehmen wir vernünftig das glück,
begreifen es und vergessen die
hoffnung oder fühlen wir unser
glück als hoffnungsersatz, leben
weiter, als ständen wir nicht am
abgrund?

was weiß ich schon vom glück,
weder woher, noch wohin oder warum
mich wundert nur,
dass ich so glücklich bin,
wenn die sonne scheint


friedensfeste

feiern wir den frieden noch,
achten wir, was um uns
krieglos ist oder wäre uns
die schlagseite einen
kulturkampf wert
denn grenzen ziehen ersetzt
im identitätslosen vielerlei
die wertsetzung der vereinzelten
so in europa,
in japan
in uns
so glauben wir, abgrenzung schütze
irgendwen vor irgendwas, irgendwann –
leider nur verhält sich unser sein,
wie die kerne, die wir spalten,
es akzeptiert keine grenzen
bin gespannt, wann wir unseren frieden
mit dem sein machen,
einfach grenzenlos


AGNUS DEI

„Er wurde misshandelt und niedergedrückt,
aber er tat seinen Mund nicht auf.
Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt,
und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer,
so tat auch er seinen Mund nicht auf.“
Jes 52,13ff

alte worte des propheten jesaja
von vor über
zweitausendsiebenhundert jahren
sind art gemäß, so neu uns nicht

während es früher nur einzelne
oder völker und gruppen traf
sind wir heute im vernichten
ganz global – kennt unsere
strahlungswut längst keine
grenzen mehr hält nicht mal
vor den meeren

so wurde das lamm vom wesen
zur gattung und noch immer
schweigen wir, beim schlachter
wie beim friseur und es bleibt
fast nichts – opfern muss sich
keiner mehr, nur alle


wirklichkeiten

was, wann und wo um fukushima
wahr war und wird, wissen wohl
nicht einmal die, die uns die lügen
auftischen, um ihren hals zu retten

wer zum eigenen schutz handelt,
gefahr und strafe von sich weist,
handelt in notwehr, kann nicht
belangt werden dafür, das
nennen wir rechtsstaat

dumm nur, wenn, was den einzelnen
vor der gemeinschaft schützen soll,
diese auffrißt, wenn die lügen der
opfer, diese zu tätern am ganzen
machen – sonst gäbe es eine nothilfe
für die erde und wir könnten zu
rettern werden, wenn wir die stoppten,
die uns gefährden

würden dann die heute noch terroristen
genannten zu rettern, weil sie die
säulen des systems,
das uns auffrißt zerschlugen?


wirklichkeiten

was, wann und wo um fukushima
wahr war und wird, wissen wohl
nicht einmal die, die uns die lügen
auftischen, um ihren hals zu retten

wer zum eigenen schutz handelt,
gefahr und strafe von sich weist,
handelt in notwehr, kann nicht
belangt werden dafür, das
nennen wir rechtsstaat

dumm nur, wenn, was den einzelnen
vor der gemeinschaft schützen soll,
diese auffrißt, wenn die lügen der
opfer, diese zu tätern am ganzen
machen – sonst gäbe es eine nothilfe
für die erde und wir könnten zu
rettern werden, wenn wir die stoppten,
die uns gefährden

würden dann die heute noch terroristen
genannten zu rettern, weil sie die
säulen des systems,
das uns auffrißt zerschlugen?


wertewechsel

wissen ist macht und nichts wissen
macht machtlos, lernte ich früher,
während wir das nichts beobachten,
das wir nicht sehen können, aber
weiter still vor sich hin strahlt,
spüren wir,
wie wenig wir wissen,
erschütternd nur,
wenn wir erfahren,
was wir wussten,
war gelogen, weil auch nichtwissen
macht ist,
ist es für die wissenden besser, wenn
nicht so viele wissen, was wirklich ist
oder könnte es für die weiter lebenden
gut sein, nichts genaues zu wissen,
weil die angst krank macht –
wenn keiner was genaues weiß,
geht es dem besser,
der sich keine sorgen macht

haben wir nun einen wertewechsel oder
macht nicht wissen nichts mehr?


schauerlich

mairegen macht schöner und
aus jedem tal geht es wieder
aufwärts ans licht, es hätte ja
noch schlimmer kommen
können, so gesehen,
haben wir noch richtig
glück gehabt und jetzt wird
in die hände gespuckt,
damit es wieder aufwärts geht
mit uns –
was macht es da schon,
dass es weiter fusioniert
und strahlt und strahlt bis
es weniger wird in etwa
achtzehtausendfünfhundert
jahren – nur weil etwas uns
unvorstellbar ist, können wir
doch nicht einfach, die
hoffnung aufgeben,
wo kämen wir denn da hin,
solange wir leben, lachen wir


kleinstaatliches

wunderbarer wonnemai zeigt alle pracht
und mehr in farben, licht und wärme,
nur was bleibt vom tage übrig,
wenn es keinen lebensraum mehr gibt,
dort, wo sich sonst der mai entfaltet,
alles blüht und nur die erinnerung noch lebt
während scheinbar lebendes langsam stirbt?

sollten wir da nicht eine grenze ziehen zu
denen, die noch weiter mit dem atom
spielen, uns unsere welt verstrahlen,
zumindest fahrlässig?

halten wir unser gewissen sauber und
unser land, dann wird
am deutschen wesen wieder mal
die welt genesen,
so wie damals, als es noch einen kaiser gab,
übernehmen wir moralische führung
für das narrenschiff, das unser
als kapitän bedarf

dumm nur, dass strahlen vor noch so einigen
kleindeutschen wie großdeutschen staaten nicht
anhalten, einfach über grenzen gehen,
als wüssten wir es nicht besser als alle –
guten morgen deutschland, schon erwacht


versorgungssicherheit

schlüsselwörter im reden um
atomare sicherheit  sind die
steckdosen und netze deren betreiber
von kontinuitäten sprechen und
risiken verbal minimieren
einen von ihnen,
einen der großen,
hat dies den kopf gekostet
als vorher minimiertes
über maximal eintraf, einfach so
und ein beben böden zerriss und
noch weiß keiner, wann orte wieder
belebt werden, ob überhaupt je –
fragt sich nur was heute
versorgungssicherheit heißt …


was wäre wenn

wären viele kriege geführt worden,
wenn die, die dort sterben, die wahl
hätten?

wären so viele arbeitsplätze gespart
worden, wenn die, die davon leben
müssen, die wahl hätten?

wären gentechnisch veränderte
lebensmittel auf unseren feldern, wenn
die, die daneben leben, die wahl hätten?

wären atomkraftwerke gebaut worden,
wenn die, die dort leben etwas wüssten
und die wahl hätten?

wir haben die wahl,
zumindest alle vier jahre
und, hat sich etwas geändert?

wären wir klüger, wenn wir noch
an veränderung glaubten oder begrüben
wir uns besser, wenn wir die wahl haben?


akkordeonklänge

traurig klingt es durch die luft
und mein offenes fenster zum
hof, lässt die wohl noch
ungaren klänge mit den düften
aus den tiefer gelegenen küchen
zu mir wehen – der blasebalg
mit tasten wird gezogen und
besingt den tod so schön wie
die liebe, schon im üben liegt
traurigkeit – und ich denke an
das sterben
um fukushima
in afghansitan
in lybien
oder hier gleich nebenan,
wo sich einer langsam totsäuft,
weil er sein elend nicht mehr
erträgt – wieviel wir wohl noch
aushalten, frage ich mich und
über allem immer der klang
aus dem fenster zum hof


kernschmelze

rasend schnell schmolzen östlicher
die kerne ineinander,
langsam und spät erst erfuhren wir,
was alle ahnten, es gibt keine sichere
kernkraft – nie –
die erfahrensten und besten wissen
sich bis heute nicht,
anders zu helfen,
als mit lügen
über lügen
in dem verlogenen
spiel um zu viel geld
mit zu wenig gewissen

wieviel phantasie braucht es,
sich vorzustellen, wohin das
fusionierte plutonium geht?

wo bleibt die vernunft,
ist sie schon gestorben?


angstschatten

aus dem, was wir nur ahnen
wachsen immer mehr
noch ungeahnte und doch
mächtige aus und über uns
hinaus – dunkel ist, was sie
umgibt, hell nur das weiß
unserer aufgerissenen augen
ob es heller wäre, wüßten wir
mehr und ahnten wir weniger,
wissen wir nicht,
das wir uns fragen zumindest
ein lichtblick
gäben wir der angst weniger raum
könnte der mut wagen ihre stelle
einzunehmen in unseren herzen
denke ich, aber was weiß ich schon
und währenddessen strahlt es weiter
und kranke keime suchen ihren weg


πάντα ῥεῖ - weiter so!

wieder und weiter leiten verantwortliche,
unverantwortlich vorgeblich, strahlendes
wasser in meere und grund –
immer noch empört sich ein
medialer tross vorhersehbar
es entschwindet, weil alles fließt,
was schon die älteren griechen wussten,
denen heute nur ihr geld entfloss,
so sind die, unhaltbares halten wollen
verantwortlicher noch als es feigenblätter
zwanzigprozentig erneuerbarer energien
je sein könnten und so wird gutes böse
in der tarnung des schlechteren aber
wer weiß schon noch was
gut und böse ist, heute


freiheit im schatten

wo die freiheit im dunkeln liegt,
wird es zeit, für sie aufzustehen,
fraglich nur, was sie dazu bringt
im schattenreich zu überleben

was bleibt von der freiheit, wenn
die betretbaren räume enger und
die menschengemachte natur ihren
preis fordert?

ist, was wir freiheit im schatten
nennen, noch eine oder ist es nur
eine spiegelung dessen, was wir
einmal dafür hielten?

wer wagte es, noch aufzustehen
für die freiheit und riskierte etwas
am rande des abgrundes, wo es nur
noch ums überleben geht?

hat freiheit noch einen wert gemessen
am leben und überleben oder ist was
wertvoll ist immer mehr als das nichts
ohne?

nur wer aufsteht, wird fühlen, ob er noch
eine freiheit hat – wagen wir es,
wir hätten viel zu verlieren


widerstand

während in fukushima noch
unbekanntes in reaktoren gärt,
sich hier widerstand formiert
auf straßen und in herzen,
fragt keiner wohin uns unser
weg führt, was wir ändern
sollten, wenn wir wagten
weiter zu denken als nur
dagegen, könnte es sein,
dass sich mehr ändert,
als viele ahnen
nur nicht aufzustehen, wäre
noch tödlicher, aber gibt es
das?

Über die Chancen des Widerstandes am Abgrund und die Grenzen des möglichen schreibt der Freitagsdichter am Samstag und endet im Absurden, das es vielfach tödliches Sein für den Einzelnen bedeuten könnte. Frage wir uns wirklich, was diese Katastrophe uns zeigt oder versuchen wir nur wieder den Schaden zu begrenzen, um weiter zu machen, wie immer?


vom untergang

vom untergang des abendlandes
lasen wir schon lange und die
propheten wandelten mehr die
gewänder als die inhalte ihres
abgesanges auf kultur und zukunft

keiner ist mehr oder weniger allein
wir sterben gemeinsam, was doch
jenseits aller differenzen irgendwie
uns einheit schafft im zwischenraum
des seins und am ende faulen alle, so
sie nicht vorher brannten

der islam bedroht europa und die usa
umgekehrt islamische werte,
europäischer laizismus gefährdet
amerikanische werte und an deutscher tugend
soll nichts mehr genesen –
panafrikanische freiheit scheint
strukturierten europäern gefährlich
und könnten wir, längst gäb es mauern
im mittelmeer – wie in israel jenem vorposten
europäischen geistes in afrika, der den rechtsstaat
eigen und willig verteidigt

jahrtausende belauern sich unsere kulturen
ostwestlich und undurchsichtig von einem
stamm und vater abraham rotierte wohl,
ahnte er, was aus dem stamm wurde
wie unwichtig die wahren fragen werden
im lichte von fukushima, im schatten
der strahlung, die das denken beendet,
weil sie das leben unmöglich macht

es ist sonntag und die kerne teilen sich
als wäre es montag, weil die schöpfung
sich nicht mehr aufhält, bis sie sich
erschöpft hat – ob wir sie überleben, ist
keine frage mehr – wie wir bis dahin leben
eine marginalie verglichen

Vom Untergang des Abendlandes und der Relativität der großen Gedanken und Philosophien im Lichte des drohenden Unterganges schreib der sonntägliche Freitagsdichter und fragt sich, ob es sich erschöpft hat mit den Kreaturen, die ihre eigene Schöpfung auffressen oder ob schon der Gedanke eine übertrieben menschliche Anmaßung ist, durch zu engen Horizont begründet. Wagen wir über Grenzen hinaus zu denken, könnten wir überraschendes erleben in den Zwischentönen der Evolution, die auch die Idee der Liebe gebar – wo wird sie bleiben, nach uns?


hoffnungslos

wer zog das los des überlebens
aus der trommel des zufalls?

ist es ein glück, weiter zu leben
im angesicht des todes?

was wird aus dieser erde, wenn
wir uns ausgerottet haben?

könnten dann in 50. oder 100.000
jahren neues leben überleben?

wir können also guter hoffnung sein,
auch wenn unsere abschaltung auf dem
europäischen strommarkt wirkungslos
bleibt – es könnte sich wieder etwas
entwickeln, irgendwann

und dann wann wird der himmel blau
und die sonne warm sein, ob wir da sind
oder nicht

Über die Wirkungslosigkeit symbolischer Taten und die Hoffnung auf nationale Alleingänge, die uns deutschen noch nie gut bekamen, denkt der Freitagsdichter am Montag nach und fragt sich, ob die Abschaltung global gesehen einen anderen Wert hat als den des innenpolitischen Friedens oder ob wir eine Vorreiterrolle einnehmen sollen für die Welt, damit am deutschen Wesen wieder die Welt genese, statt verstrahle, es uns gut zu Gesicht steht zum Besserwisser der Weltgemeinschaft zu werden – Antworten werden sowenig einfach sein, wie die Formeln zum Ausstieg aber vielleicht können wir erdgeschichtlich und in universellen Kategorien gedacht , die 100.000 Jahre oder mehr, die unser Atommüll noch strahlt, einfach vergessen und relativieren – wir erleben es nicht und vielleicht ist es ein Reinigungsakt der Natur, wenn sich die Menschheit mit Hilfe ihrer Atomkraftwerke effektiv dezimiert - nur in Afrika gibt es keine und wir könnten global nachdenken, wem die Zukunft gehört und so in aller Sorge doch viel mehr Hoffnung für den blauen Planeten liegt.


atomfrieden

einigkeit über das ende verdeckt
uneinigkeit über die wege leicht
und hinter vorgeblicher harmonie
wird angwandter populismus zur
leitlinie staatlichen handelns und
vermutlich ist auch das demokratie
keiner ist zufrieden und niemand
hat die lösung aber wir gehen den
weg, mit dem alle irgendwie leben
können – dumm nur, wenn es
niemand mehr überlebt
weil die einigung zu spät kam

und das plutonium in fukushima
hat noch zehntausende vor sich
so verschieben sich maß um maß
die gedanken und am ende
verwirren wir uns,
solange die sonne scheint,
macht nichts etwas

Unter dem trügerischen Titel Atomfrieden geht es nicht um die endgültige Beseitigung der atomaren Sprengköpfe im Schatten der atomaren Katastrophen, sondern um den Burgfrieden der unter dem Druck herrschenden Populismus eher als aus politischen Gestaltungswillen den ausstieg sucht und die Relativität dieses Aufbruchs im globalen Kontext in dem weiter so erdbebensichere Kraftwerke gebaut werden, wie in Japan – sofern ein anderer das Leben meines Kindes bedroht, darf ich nach deutschem Recht meinem Kind Zuhilfe eilen und Gewalt gegen den anderen anwenden – wie weit gilt das persönliche global?



rechtswege

bis zur abschaltung eines
atomkraftwerks sind es
lange wege und alle sollen
gehört werden, irgendwie
die, denen es gehört,
die, die daran verdienen,
die, die bescheid wissen,
die, das sagen haben,
die, etwas zu sagen haben
nur die, die damit leben
oder sterben, wenn mal
wieder etwas schief geht,
von denen hat keiner
was gehört – oder?

Über die komplexen Wege des Ausstiegs und des Einstiegs in den Ausstieg schreibt hier der Freitagsdichter am Montag, über die Interessen, die berücksichtigt werden müssen, die möglichen Entschädigungen und die gegenseitigen Ansprüche im Rechtsverhältnis setzen sich Betreiber, Gesetzgeber und Eigentümer auseinander – nur die, die es betrifft, die daran sterben könnten oder mit den Resten leben müssen, die fragt keiner, was sollten sie auch sagen, es ginge ja nur um ihre Leben und nicht um die Sache.


vater unser

weg ist weg und unser haus
unbetretbar geworden, nach
dem gebebt, geschmolzen,
uneiniges eins geworden,
kerne ungeteilt gespalten
opfern sich väter für ihrer
kinder zukunft kaum,
nur für die verantwortung
der entscheider, die nur
entscheiden aber nicht
verantworten mit ihrem
leib – was bleibt den
vaterlosen gesellen künftig
übrig als entscheider zu werden
oder die mörder ihrer väter
zu morden?

Über die Verantwortung für den fortgesetzten Tod und die mit ihm verbundene Gefahr in Fukushima, über die Betroffenen vor Ort, die ihr Leben mehr als riskieren und die Verantwortlichen in den Sesseln, die sich betroffen geben und im übrigen plangemäß weiter arbeiten, schreibt vatertäglicher Freitagsdichter neun Tage vor Ende des Fukushima Zyklus.


strahlenfolter

während fukushima tag für tag
mehr aus unserer erinnerung
verschwindet,
strahlt es still weiter,
fusioniert, schmilzt, verteilt sich
und das unsichtbare wirkt langsam
aber sicher, verändert die welt,
die nicht unsere ist, schafft folgen,
die wir noch nicht ahnen,
während wir auf den sommer warten
wird es stiller um fukushima,
weil dort kein raum für leben ist,
weil keiner mehr da ist,
weil die, die da sind,
nichts mehr zu sagen haben
wer wollte es auch noch hören?
hört nicht auf hin zu hören,
denn die stille im sterben
ist die schlimmste folter

Kommentarlos nun die letzte Woche der Fukushima Gedichte zu lassen, um zu sehen, ob sie auch alleine wirken, euch zu Worten an sich inspirieren, ist ein Ziel – warten wir was wächst nebenbei.


meer oder weniger

sonnentag laden zum baden
und die so selig ins mehr oder
weniger grüne entfleuchende
und sich in scharen in gehoffter
einsamkeit um seeufer stapeln
fühlen sich naturverbunden
bei sich und eins mit allem
beseligter noch, wenn der see
meer ist und strände unberührt
scheinen – wären sie es, wäre
keiner da, auch wir nicht aber
weniger schön, wenn was so
schön scheint tödlich strahlt
unsichtbar von unten uns alles
nimmt, was wir darin suchten
leben und freiheit


sommernächte

durchwachen und den tag mit dem
nicht endenden licht beginnen, kann
ein eintauchen in die zeit jenseits der
zeit sein – nie endende augenblicke
unglaublicher schönheit tragen uns
über reale verwerfungen und die
untiefen strahlender umgebung
es bleibt fast nichts zum leben
denen in der nähe,
nur zum sterben ist der sommer
zu licht – vergäßen wir doch
einfach im licht die tödliche
wirklichkeit, vielleicht gäbe es
uns kraft der strahlung
zu widerstehen


gewalt zeugen

wer mit gewalt zeugt
oder gewalt erzeugt,
läuft gefahr,
von dieser wieder eingeholt zu werden,
und vom echo erschlagen, liegen zu bleiben,
manchmal nur merken wir nichts,
liegen geblieben zieht das unglück
über uns, kaum spürbar
nur eine ahnung von angst
breitet sich aus:
angst vor kriegen, viren und bakterien
angst vor dem unbekannten
angst vor dem unsichtbaren
relativiert sich wieder, bei licht besehen
strahlenangst bleibt und wächst
es bleibt nichts, als
auf halbierte werte zu warten,
irgendwann


treibhaussichten

wer im glashaus sitzt, soll keine
steine schmeißen, würden doch
selbige seine seinswände mehr
als gefährden und so löchrig
wäre es kein treibhaus mehr,
das den trieb unterstützt in
wohliger wärme sondern
löchrig wie unsere atmosphäre,
die so gemäßigte zonen in
paradiesischen urwald wandelte,
tiefer gelegenes versenkte und
ungeahntes an die küste brächte –
was, so gesehen, wohl aus den
dann untwasser-akw würde in
japan – grenzenlose meere
beteiligten fraglos alle


sommergewitter

unerwartet angekündigt verdunkeln
sich sommertage die noch frühling
sind –
blitze blitzen
tropfen tropfen
schauer erschauern
wie gut, wenn der regen einfach regen
ist, wir nicht bei jedem tropfen überlegen,
wie verstrahlt er wohl ist,
was er mit uns macht und was
von uns nach ihm bleibt
wäre womöglich wenig
und noch schreiben wir
gegen das vergessen an,
wissen nicht, ob es uns
froher machte wie ein
sommergewitter
sonst nichts


atomwende

ändert sich etwas, wenn wir die
worte einfach umdrehen oder
bleibt es das gleiche,
nur andersrum eben,
ist es von hinten wie von vorne,
fragt sich also der betrachter der
debatten und denkt an jene,
für die es egal ist,
ob in zwölf jahren hier irgendwie
abgeschaltet wird irgendwo,
weil sie ihre schon schäden
nicht mehr so lange
überleben werden –
östlich oder westlich einigt
uns unser sterben am atom
seltsam klar

aussichten

wie sind die aussichten fragen wir
die uns behandelnden und wissen
jede antwort ist eine lüge und es
gibt keinen weg mehr – leben ist
endlich, wir tun alles, endlichkeit
schrumpfen zu lassen, indem wir
dinge beginnen,
von denen wir nicht wissen,
wie sie enden,
wenn sie enden,
wann sie enden,
weniger noch was danach kommt,
was würde besser, dächten wir vorab,
fragte ich mich, aber es fiel mir wenig
ein – also weiter so oder innehalten,
wenn wir den anhalten könnten,
vielleicht steckt im stehenbleiben aber
die formel der zukunft


drei danach

zahlen sind nur hüllen, zustände
zu beschreiben, wert an sich nur
den hörigen, die mehr aus ihnen
lesen können, zumindest wollen,
drei monate nun nach dem mehr
als größten anzunehmenden –
so sind grenzwerte
geschoben
gesenkt
verbogen
gelenkt
uns maß der zukunft eines
ortlos gewordenen ortes
und immer weiter über die
grenzen strahlt der ort uns
durch die schon verschobenen
werte an und es wird kein ende
haben so schnell,
weiter und weiter strahlen, bis
die ortlosigkeit den ganzen
planeten ergriff, es keinen
ruhigen, geschützten raum
mehr gibt – vielleicht
überleben wir es, vermutlich
nicht, tot aber kann es uns
egal sein oder hat einer den
sinn verstanden?
am ende war es die drei.